Gemeinsam lebt es sich leichter: Systemhäuser im Verbund stark

02.10.2000
Die Kunden verlangen nach Dienstleistung, doch oftmals fehlen den Systemhäusern die nötigen Ressourcen für entsprechende Angebote. Abhilfe will hier die Kooperation I-Team schaffen.

Eine eingeschworene Gemeinschaft scheinen die Mitglieder der I-Team-Kooperation zu sein. Sie bilden Arbeitsgruppen zu anstehenden Themen, verleihen untereinander Service-Techniker, und es finden Geschäftsführertreffen mit Familienprogramm statt. Harmonie pur - oder verlockt es doch einmal den einen oder anderen, einem Kollegen den Mitarbeiter auszuspannen? "Wir erarbeiten gerade einen festgeschrieben Ehrenkodex. Wer den bricht, wird rausgeschmissen. Doch sind Abwerbungen bisher noch nicht da gewesen", versichert Cemal Osmanovic, Geschäftsführer der I-Team GmbH in Schweinfurt. Denn weil sich die Mitglieder gut kennen, wüssten sie genau, ob die Chemie stimme oder nicht.

Sicheres Geld im Servicefall

Sinn der Kooperation ist es, in Sachen Einkauf, Marketing, Service-Angeboten und Schulungen gemeinsame Lösungen zu finden, die unwirtschaftliche Alleingänge überflüssig machen. So zum Beispiel der gerade ins Leben gerufene "Premium-Service", der eine Rückversicherung für Dienstleis-tungen bietet (siehe auch Kasten). "Dieses Angebot ist exklusiv für I-Team-Mitglieder, bietet neue Verkaufsargumente - und die Techniker werden für ihre Leistungen auf jeden Fall bezahlt", ist der Kooperations-Chef zufrieden.

Des Weiteren können Mitglieder von einem gemeinsam aufgezogenen Call-Center profitieren, das einen 24-Stunden-Service ermöglicht. "Da hatte ein Mitglied bereits eines, das wird nun von uns beauftragt. Der Vorteil ist, dass es ein Systemhaus ist, das diese Dienstleistung entwickelt und nicht irgend ein Call-Center", erklärt Osmanovic. "Auch der Premium-Service ist über ein Mitglied entstanden, das jemanden kannte, der wiederum Kontakt zu jemandem bei der entsprechenden Versicherung hatte. Es ist unglaublich, wer alles wen kennt in dieser Branche", freut sich der I-Team-Chef über die Verbindungen, die dank des Verbunds gleich mehrere Sys-temhäuser für sich zunutze machen können.

Kein Aprilscherz

I-Team wurde im April vergangenen Jahres gegründet und zählt derweil 58 Mitglieder. Hervorgegangen ist der Verbund aus dem Zusammenschluss der Einkaufskooperation Computer Marketing von Rüdiger Sievers und der Inline-Unternehmensberatung für Coaching, Marketing und Seminare von Osmanovic. "Obwohl wir völlig verschiedene Sachen machten, hatten wir die gleiche Zielgruppe. Und wir haben uns so gut verstanden, dass wir uns zu diesem Schritt entschlossen haben", plaudert Osmanovic aus der Gründungshistorie. Den beiden Partnern obliegt heute gemeinsam die Geschäftsführung.

Das Gros der angeschlossenen Sys-temhäuser hat einen Umsatz zwischen 1 und 22 Millionen Mark vorzuweisen, auch die Kunden sind vornehmlich im Mittelstand angesiedelt. "Wir haben uns das forsche Ziel gesetzt, bis Ende 2004 insgesamt etwa 500 Mitglieder zu zählen", berichtet der Marketing-Spezialist weiter. Dabei betont er, dass es sich hierbei keinesfalls um Franchising handle.

Ein aktiver Kern

Geplant sei allerdings, dass 50 bis 100 Unternehmen einen festen Kern bilden, der wirklich eng zusammenarbeitet und neue Projekte startet. Der Rest werde nur ab und an Leistungen einkaufen, die er zu aktuellem Anlass eben bräuchte. Die Neuzugänge werden über Seminare, Empfehlungen und auch über einen Messeauftritt auf der Systems rekrutiert.

Auch heute schon ruhen sich die Mitglieder nicht auf ihren Lorbeeren aus. Zur Zeit existieren vier Arbeitsgruppen, die sich mit folgenden Themen beschäftigen: Bessere interne Organisation in den einzelnen Häusern, Marketing, Internet sowie das Problem, wie Lösungen vereinheitlicht werden können.

In der Web-Gruppe beispielsweise wird ein Dienstleistungs-Webshop ausgeheckt, der bis Ende Juni stehen soll. "Viele haben auch den starken Wunsch nach einem gemeinsamen Marketing-Auftritt. Die zahlen dann alle in einen Pott, um das zu finanzieren - denn die reine Mitgliedschaft ist kostenlos", bekräftigt der Geschäftsführer die Akzeptanz des I-Team-Gemeinschaftsgedankens.

Ein breites Seminarangebot besteht außerdem. Zum einen werden Managementfragen abgehandelt, zum anderen aber auch Hersteller-Lizenzierungen für die Techniker "in einem Aufwasch" durchgeführt.

Im kommenden Monat findet auch zum ersten Mal eine TechnikerTagung statt - "Man muss die Erfahrung fließen lassen", weiß Osmanovic. Geld sparen können die Mitglieder auch dank einer Datenbank, von der sie sich inzwischen an die 80 Vertragsformulare herunterladen können. "Damit muss nicht mehr jeder einzelne neu zum Anwalt rennen, um sich die Verträge aufsetzen zu lassen. Das ist immer derselbe Grundgedanke bei uns", will Osmanovic nochmals die Vorteile der Kooperation hervorheben. (via)

www.iteam-gmbh.de

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