Generationswechsel bei Desktop-Festplatten ist in vollem Gange

17.02.2000
Neue Festplattengenerationen verfügen bereits über eine Datendichte von 10 GB pro Magnetscheibe. Fujitsu setzt mit der MPF-Serie auf den Low-Cost-Markt, während Seagate mit der Barracuda ATA II das obere Ende anspricht.

Neue Festplatten braucht das Land. Mit diesem abgedroschenen Motto startet die Industrie in das Jahr 2000. Zuerst hatten Quantum und Western Digital die neueste IDE-Generation angekündigt, nun ziehen Fujitsu und Seagate nach.

"Unsere neue MPF-Serie ist mit 10 GB pro Scheibe ausgestattet", sagt Otto Hinteregger, Marketing- und Sales-Direktor von Fujitsu. "Daher werden zwangsläufig 10 GB die unterste Grenze sein." Die Platten der "MPF3xxxAT"-Familie arbeiten mit einer Rotationsgeschwindigkeit von 5.400 Umdrehungen pro Minute und werden mit 10,2 und 20,4 GB auf den Markt kommen. Ihre mittlere Zugriffszeit liegt bei 9,5 Millisekunden. Die Low-Cost-Disks sollen in erster Linie in Office- und Soho-Rechnern zum Einsatz kommen. "Wir adressieren aber auch die Unterhaltungselektronik-Branche", erklärt Hinteregger. Ein verändertes Gehäusedesign soll den Geräuschpegel auf weniger als 30 Dezibel senken.

Zur gleichen Zeit kündigt Marktführer Seagate die "Barracuda ATA II" an. Bereits das Vorgängermodell konnte die Konkurrenz in puncto Geschwindigkeit klar auf die Plätze verweisen. Laut Seagate soll die Leistungsfähigkeit der neuen Festplattengeneration 15 Prozent über der aller bisher auf dem Markt erhältlichen ATA-Laufwerke liegen.

Die Barracuda arbeitet mit einer Umdrehungsgeschwindigkeit von 7.200 rpm und erreicht eine mittlere Zugriffszeit von 8,2 Millisekunden. Für Tempo sorgt zudem der 2 MB große Cache-Speicher. Die Barracuda ATA II wird mit Speicherkapazitäten von 10,2, 15,3, 20,4 und 30,6 GB erhältlich sein. Laut Seagate gibt es die ersten Stückzahlen ab März. Das so genannte 3D-Defense-System soll dafür sorgen, dass das Laufwerk im Ruhezustand Erschütterungen von bis zu 300 G standhält. Die Festplatten-Diagnose-Software Seatools hilft, die Ursache von Systemproblemen zu finden, wodurch falsche Harddisk-Beurteilungen um bis zu 30 Prozent reduzieren werden.

Mit der High-End-Platte sollen ATA-Raid-Systeme im Markt populärer werden. Laut Seagate setzen kleinere Unternehmen für Anwendungen, die bislang mit SCSI-Technologie realisiert wurden, mehr und mehr auf die immer schnelleren ATA-Laufwerke.

Danielle Levitas ist überzeugt, dass schnellen Laufwerken die Zukunft gehört. "Die Nachfrage nach Festplatten mit einer Spindelgeschwindigkeit von 7.200 Umdrehungen pro Minute wird sich von 1999 auf 2000 vervierfachen", sagt die Research-Managerin von IDC. "Ihr Anteil beträgt dann zirka ein Drittel des Desktop-Marktes." (kfr)

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