Genicom: DEC-Printer im Huckepack-Stil verkaufen

26.09.1997
BAD SODEN: Anders als bei den Druckern von Texas Instruments, die Genicom vor über einem Jahr schluckte, soll die neuerworbene Printer-Division von Digital eigenständig bleiben. Die Geschäftsleitung setzt darauf, sich so an den DEC-Computervertrieb "anhängen" zu können.Einen Umsatzzuwachs von 100 Millionen US-Dollar für die Genicom verspricht sich Dirk De Waegeneire durch die Übernahme von Digitals Printerabteilung. Das, so verrät der Deutschland-Geschäftsführer und internationale Marketing-Chef des Druckerherstellers, entspricht in etwa dem doppelten Umsatz, den das Unternehmen durch den Kauf von TI-Druckern im laufenden Geschäftsjahr voraussichtlich erzielen wird ("zwischen 40 und 50 Millionen Dollar"). Insgesamt, so prognostiziert der neue Mann an der deutschen Firmenspitze, werde die Genicom weltweit einen Umsatz von 500 Millionen Dollar einfahren. "Die Digital-Division heißt bei uns heute intern ,Genicom Digital Branded Products' - und für die Digitalkunden und -Vertriebsleute bleibt eigentlich alles wie gehabt", faßt de Waegeneire die Ergebnisse der Übernahme zusammen. Auch am Produktspektrum wird - im Gegensatz zu der ehemaligen Texas-Instruments-Printerpalette, die stark ausgefiltert wurde - nichts geändert. "Die Produkte werden schon ausgeliefert, der einzige Unterschied zu vorher ist die Rechnung auf den Namen Genicom", so der Genicom-Chef.

BAD SODEN: Anders als bei den Druckern von Texas Instruments, die Genicom vor über einem Jahr schluckte, soll die neuerworbene Printer-Division von Digital eigenständig bleiben. Die Geschäftsleitung setzt darauf, sich so an den DEC-Computervertrieb "anhängen" zu können.Einen Umsatzzuwachs von 100 Millionen US-Dollar für die Genicom verspricht sich Dirk De Waegeneire durch die Übernahme von Digitals Printerabteilung. Das, so verrät der Deutschland-Geschäftsführer und internationale Marketing-Chef des Druckerherstellers, entspricht in etwa dem doppelten Umsatz, den das Unternehmen durch den Kauf von TI-Druckern im laufenden Geschäftsjahr voraussichtlich erzielen wird ("zwischen 40 und 50 Millionen Dollar"). Insgesamt, so prognostiziert der neue Mann an der deutschen Firmenspitze, werde die Genicom weltweit einen Umsatz von 500 Millionen Dollar einfahren. "Die Digital-Division heißt bei uns heute intern ,Genicom Digital Branded Products' - und für die Digitalkunden und -Vertriebsleute bleibt eigentlich alles wie gehabt", faßt de Waegeneire die Ergebnisse der Übernahme zusammen. Auch am Produktspektrum wird - im Gegensatz zu der ehemaligen Texas-Instruments-Printerpalette, die stark ausgefiltert wurde - nichts geändert. "Die Produkte werden schon ausgeliefert, der einzige Unterschied zu vorher ist die Rechnung auf den Namen Genicom", so der Genicom-Chef.

Für sein Unternehmen selber verspricht er sich durch den Deal vor allem den Zugriff auf die Digital-Kundenbasis. "Wir sind zur Zeit in Deutschland an zweiter Stelle im Midrange- und Client-Server-Drucker-Umfeld", so der Genicom-Geschäftsführer. "Ich erwarte, daß wir durch die Übernahme der Drucker von Digital, die einen sehr guten Namen in Deutschland haben, der Nummer eins im deutschen Markt wieder ein gutes Stück näherrücken können."

Ein Konzept für die Gewinnung neuer Kunden oder Fachhandelspartner sei noch nicht geplant, de Waegeneire stützt sich derzeit noch voll und ganz auf die bestehende Digital-Basis. "Es ist doch so: Wenn die Vertriebsleute von Digital ihre Computer verkaufen - bieten sie die entsprechenden Drucker doch mit an. Für die Kunden ist es doch interessant, komplette Systeme zu bekommen - und wir liefern dann eben die Drucker", erläutert de Waegeneire seine Strategie.

Dieses Huckepack-Konzept rechnet sich allerdings nur, wenn das Computergeschäft für Digital läuft. Und das hat bekanntermaßen immer noch seine Tücken, von bloßen Anlaufschwierigkeiten kann bei den schwerverkäuflichen Alpha-Systemen beispielsweise nicht mehr die Rede sein. Trotzdem zeigt sich der Genicom-Geschäftsführer überzeugt, daß der Midrange- und Client-Server-Markt für Digital immer noch eine fette Weide ist, auf der auch sein Unternehmen kräftig mit abgrasen kann.

"Natürlich glauben - und hoffen wir das!" bekräftigt de Waegeneire. "Digital hat heute noch große Aktivitäten laufen in dem Bereich und viele industrielle Kunden - und das wird so bleiben, glaube ich."

Doch unabhängig davon, wie es mit dem Computergeschäft von Digital weitergeht: Genicom hat die Druckerabteilung komplett mit allen Rechten gekauft, das Unternehmen stellt die Systeme her - und kann, wenn es nötig sein sollte, die Digital-Drucker auch unter dem eigenen Label anbieten. Dann allerdings, so eine Vertragsklausel, dürfen die Systeme nicht länger über den Digital-Kanal vertrieben werden.

Das würde de Waegeneire aber wohl kaum schlaflose Nächte bereiten - zu den eigenen Vertriebswegen kommen ja noch die der übernommenen Unternehmen hinzu. Und ohne Zweifel ist Genicom an weiteren Zukäufen interessiert - vor allem werden die Genicom-Leute weiterhin bei Herstellern vorsprechen, die zwar Druckerabteilungen haben, deren Hauptgeschäft allerdings in anderen Bereichen liegt. Geld dafür sei vorhanden, versichert de Waegeneire: "Wir haben im Schnitt einen Quartalsgewinn von zwei Millionen Dollar - und ein gutes Standing bei der Bank. Es kann also gut sein, daß wir in wenigen Monaten wieder mit einer Übernahme von uns hören lassen." (du)

Dirk de Waegeneire, der vor kurzem Klaus Fuchs in der deutschen Geschäftsführung von Genicom abgelöst hat, setzt auf Digital-Drucker: Rund ein Fünftel des Gesamtumsatzes sollen die Printer bringen.

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