Genicom geht mit Digital-Druckern in medias res

04.03.1998

BAD SODEN/TAUNUS: Nachdem Genicom im vergangenen Jahr die Druckerabteilung von Digital Equipment übernommen hatte, hörte man zunächst wenig über geplante Produkte oder mögliche Vertriebsstrategien. Jetzt gibt es das erste "Digital-branded" System, das unter Genicoms Regie entstand.Roland Netter, der Branche vielleicht noch durch sein - kurzes - Gastspiel als Geschäftsführer für Olivetti Deutschland in Erinnerung, steht nun an der Spitze der Bad Sodener Genicom GmbH. Seine Aufgabe ist es, die verschiedenen Abteilungen des Unternehmens - das ursprüngliche Genicom-Geschäft mit Netzwerkdruckern für Midrange- und Client-Server-Umgebungen, das ehemalige TI-Drucksysteme-Business und die Digital Printer Division, zu koordinieren. Dazu gehört natürlich auch die Abstimmung der sehr unterschiedlichen Vertriebswege. "So indirekt wie möglich" heißt das Motto: Für die Genicom-Produkte, die traditionell häufig direkt an den Kunden gebracht wurden, soll in Zukunft die Distribution zuständig sein, für die Digital-Abteilung liegt bereits ein neues, fertiges Vertriebskonzept in der Schublade von Vertriebs- und Marketingchef Tino Dörstling und wartet auf die Umsetzung. Die Produkte - aktuell die Laserdruckerfamilie LN15 für den europäischen Markt - werden weiterhin mit dem Digital-Label angeboten. Die Distributoren sind Metrologie, Magirus und Raab Karcher. Sie liefern in Zukunft auch an die "Preferred Partners", zehn bis fünfzehn ausgesuchte Vertreiber, für die Genicom eine eigene Hotline einrichtet und die neben Marketingunterstützung und kostenlose Schulungen in den Genuß von besonderen Rabattprogrammen kommen sollen.

Sein ganz besonderes Augenmerk soll Netter laut Weisung aus der Firmenzentrale in den USA auf den in Deutschland noch nicht besonders erschlossenen Servicebereich lenken. In Großbritannien bietet Genicom bereits den Vor-Ort-Service für IBM und AST an, innerhalb von ein bis zwei Jahren will Netter auch in unseren Breiten Geld mit Serviceleistungen einfahren. Nach alter Genicom-Tradition ist damit zu rechnen, daß die Firmenväter ihm zu diesem Zweck ein Unternehmen kaufen. Ob und wenn ja, dann welches, wollte Netter allerdings noch nicht verraten. Geld dazu ist vorhanden, das Unternehmen fuhr weltweit einen Umsatz von rund 650 Millionen Dollar ein, im Jahr 2000 will Genicom die Milliarden-Grenze erreichen. (du) n

Roland Netter, neuer Geschäftsführer der Genicom GmbH, organisiert derzeit die verschiedenen Vertriebsstrukturen seiner Unternehmensbereiche um.

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