Georg Bartz

26.06.2003
(51) ist Vice President Sales und Services bei der McData Corp., Anbieter von Open-Storage-Networking-Lösungen. Vor drei Jahren begann er im Home Office, eine europaweite Sales- und Service-Organisation aufzubauen. Heute gibt es bereits sechs Niederlassungen. Bartz ist in seiner Freizeit gerne mit dem Motorrad unterwegs - seine bevorzugten Ziele sind die Dolomiten und Südfrankreich. www.mcdata.com

1. Welches Buch sollte jeder Manager gelesen haben und warum? "Fegefeuer der Eitelkeiten" von Tom Wolfe. Auch wenn die New Economy mit all ihren Auswüchsen mittlerweile passé ist, sollte sich ein Manager immer wieder ins Gedächtnis rufen, wohin hemmungsloser Egoismus, grenzenlose Gier und zynische Brutalität in der Wirtschaft führen.

2. Welche Tageszeitung/Zeitschrift sollte ein Manager lesen? Nicht eine, sondern mehrere, damit er verschiedene Standpunkte kennen lernt. Und am besten immer eine, an der er sich reiben kann, weil sie seinen eigenen Ansichten diametral entgegensteht. Denn nichts macht bequemer, als sich ständig nur den eigenen Standpunkt bestätigen zu lassen.

3. Welche Fernsehsendung sollte kein Manager verpassen? Die "Tagesschau" - kompakter und seriöser bekommt man das Wichtigste vom Tage nirgendwo.

4. Wie viele Stunden muss ein guter Manager mindestens pro Woche arbeiten? So viel wie nötig! Ich fürchte aber, dass ein Manager, der sich eines regelmäßigen 12- oder 14-Stunden-Tages - oder noch länger - rühmt, entweder ein ganz armer Mensch ist, dessen Leben außer Arbeit keinen Inhalt hat, oder nicht gelernt hat, sein Pensum effizient zu organisieren und abzuarbeiten.

5. Welche Erfindung hat Ihrer Meinung nach der Menschheit am meis-ten genützt? Die Schrift, vor allem weil sie es der Menschheit ermöglichte, das Wissen und die Erfahrungen der Welt zu sammeln und an die folgenden Generationen weiterzugeben.

6. Wer sind für Sie die klügsten Köpfe in Geschichte und Gegenwart? In der Geschichte Albert Einstein, der in seinem Fach Spitzenleistungen erbrachte, gleichzeitig aber breite geistige und musische Interessen pflegte und sich zu allem Überfluss auch noch politisch und humanitär engagierte - und Witz hatte er auch noch. In der Gegenwart kommen diesem Ideal leider nur noch wenige nahe, Richard und Carl Friedrich v. Weizsäcker zum Beispiel.

7. Was bedeutet Arbeit für Sie? Ein wichtiger Teil des Lebens, aber nicht das ganze Leben. Vielleicht wünscht man sich manchmal ein Leben ohne Arbeit. Aber damit ist es wie mit dem Kuchen: Wenn wir die ganze Woche Kuchen essen müssten, würden wir Sehnsucht nach Schwarzbrot bekommen.

8. Was kostet Ihr Hobby pro Jahr? Etwa 10.000 Euro.

9. Wie lautet Ihr Lieblingswitz? "To do is to be" (R. Descartes), "To be is to do" (F. Nietzsche), "Do be do be do" (F. Sinatra).

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