Gericom: europäische Expansion geplant

29.08.2002
Der österreichische Notebook-Hersteller Gericom AG konnte sich im zweiten Quartal dieses Jahres wieder erholen. Dennoch liegt dem Unternehmen der drastische Umsatzrückgang des ersten Quartals noch schwer im Magen.

Nach dem Umsatzeinbruch von rund 46 Prozent im ersten Quartal 2002 konnte sich die Gericom AG in den Monaten April bis Juni wieder ein wenig erholen. Laut den endgültigen Zahlen meldet der Notebookbauer für diesen Zeitraum einen Umsatz von 123 Millionen Euro, was einer Steigerung von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal (2001: 104,9 Millionen Euro) entspricht. Das operative Ergebnis (Ebit) liegt mit 5,5 Millionen Euro um 5,8 Prozent über dem Ergebnis des Vorjahresquartals (5,2 Millionen Euro).

Einbußen aus Q1 nicht kompensiert

Für das Gesamtergebnis des ersten Halbjahres reichte der Umsatzanstieg jedoch nicht aus, um die Einbußen des ersten Quartals auszugleichen. Der kumulierte Umsatzerlös liegt mit 211 Millionen Euro noch um 21,3 Prozent unter dem Vorjahresniveau (268,2 Millionen Euro). Somit musste der Hersteller für diesen Zeitraum auch einen Rückgang des operativen Ergebnisses um 25,7 Prozent von 13,1 Millionen Euro im vergangenen Jahr auf 9,9 Millionen in 2002 verkraften.

Oberlehner zuversichtlich:"X5" wird's richten

Dennoch schaut Unternehmens-Chef Hermann Oberlehner zuversichtlich in die Zukunft und prognostiziert für das Gesamtjahr 2002 insgesamt einen Umsatz und Jahresüberschuss in etwa auf Höhe des Vorjahres. Als "Absatzmotor" sieht Gericom zum einen die fortführende Vermarktung des ersten Gericom-Outdoor-Notebooks "X5" und außerdem eine konsequente weitere europäische Expansion. Im ersten Halbjahr 2002 betrug der Umsatzanteil außerhalb der deutschsprachigen Länder bereits über 24 Prozent (2001: 14,8 Prozent). Gericom konnte im zweiten Quartal mit FNAC und Auchan zwei große Handelsketten in Frankreich als neue Kunden gewinnen. Außerdem will das Unternehmen das zweite Halbjahr 2002 zur Konsolidierung nutzen, um "die Basis für das weitere nachhaltige Wachstum zu schaffen", sagt Oberlehner (siehe ComputerPartner 28/02, Seite 16). Als Teil dieser Konsolidierung soll unter anderem ein neues Warenwirtschaftssystem implementiert werden.

www.gericom.com

ComputerPartner-Meinung:

Die Zahlen des zweiten Quartals belegen, dass Gericom durch die Flexibilität der kurzen Entscheidungswege in der Lage ist, das Ruder innerhalb weniger Monate herumzureißen. Sich nicht nur auf seinen Lorbeeren auszuruhen, sondern neue Strategien und neue Vertriebswege zu gehen macht sich bezahlt. (bw)

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