Gerüchte um Netzwerkdistributor

15.10.1998

DORNACH: Wenn Michael Kaack, Vorstand des Broadline-Distributors Macrotron, auf die Gerüchte um das Tochterunternehmen Compushack in Neuwied zu sprechen kommt, wird er richtig wütend. "Wir haben dieses Jahr ein Umsatzwachstum von über 30 Prozent, wir sind profitabel und hatten nie die Absicht, Compushack zu verkaufen", faßt er gegenüber ComputerPartner zusammen.Zwar räumt er ein, daß während der sehr kurzen Verbindung mit Distributor Techdata tatsächlich über den Verkauf der Neuwieder nachgedacht wurde und außerdem auch in der Netzwerkbranche der Margendruck immer höher wird, doch das sei kein Grund, aus einem Wachstumsmarkt auszusteigen. "Man muß sich überlegen, was man für Support und Services verlangt", lautet eine seiner Überlegungen. Und eine andere:

"Die Margen bei Commodity-Produkten sind rückläufig. Hier müssen wir prüfen, ob das rentabel ist."

Insgesamt jedoch sieht er sich für das Geschäft mit Netzwerkkomponenten samt Diensten gut gerüstet. Nicht nur, weil die Neuwieder Hersteller wie Cisco oder Bay Networks auf ihrer Distributions- und Support-Liste stehen haben, sondern auch, weil neben den Schulungen ("Die Partner füllen die Kurse") das Geschäft mit NT zunehmend profitabel ist. "Wir müssen in Server investieren", gibt er als Marschrichtung für NT vor.

Was die Zukunft von Compushack innerhalb der Ingram-Micro-Gruppe angeht (siehe ComputerPartner 13/98, Seite 1), so setzt Kaack offensichtlich auf verstärkte Integration. Diese betrifft die Logistik der Gruppe und die EDV, der das Warenwirtschaftssystem von Ingram verpaßt werden soll, und außerdem die zukünftige Zusammenarbeit der acht Firmen umfassenden Macrotron-Gruppe. Doch dazu Stellung zu nehmen, erscheint Kaack, der in Zukunft wohl an der Spitze der Ingram/Macrotron-Gruppe stehen wird, verfrüht. Daß aber Compushack - unter welchem Namen auch immer - innerhalb der Gruppe eine der tragenden Säulen bleiben werde, ist für den Vorstand beschlossen. Definitiv. (wl)

Macrotron-Vorstand Kaack über die Netzwerktochter Compushack:

"Sie ist profitabel."

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