Geschäft statt Spiel: Erstes kommerzielles Java-Produkt

10.04.1996
MÜNCHEN: In den kommerziellen Tool-Markt geht Java-Anbieter SunSoft jetzt mit dem plattformunabhängigen Entwicklungstool Java Workshop. Erste Adresse der Grasbrunner sind neben den hauseigenen Solaris- die Windows-Entwickler.Vor dem Hintergrund "Wir glauben, wir haben den richtigen Riecher" läßt sich optimistisch planen, zumal wenn es einem weltweit entgegenschallt "Ihr habt recht!" Das zumindest finden Ex Wyse-Geschäftsführer Matthias Lehmann, seit Anfang dieses Jahres General Manager Zentraleuropa bei SunSoft in Grassbrunn, und seine Java-Mannschaft bei der Vorstellung des ersten Java-Produkts, mit dem "wir wirklich Geld verdienen wollen", so Lehmann. Java Workshop, so der Name des WebBrowser-basierenden Entwicklungstools, soll nun bei Java-Entwicklern für Furore sorgen; vor allem bei denen, die es vorziehen, Java-Anwendungen für Unternehmen grafisch statt zeilenorientiert zu entwickeln. Bei dieser Entscheidung werden sie argumentativ von dem Hinweis gestärkt, daß "zeilenorientierte Kodieren von Anwendungen eine ständige Fehlerquelle darstellt", so Pablo Bergegngruen, in Grassbrunn Produktmarketing-Manager für Entwicklungstools.

MÜNCHEN: In den kommerziellen Tool-Markt geht Java-Anbieter SunSoft jetzt mit dem plattformunabhängigen Entwicklungstool Java Workshop. Erste Adresse der Grasbrunner sind neben den hauseigenen Solaris- die Windows-Entwickler.Vor dem Hintergrund "Wir glauben, wir haben den richtigen Riecher" läßt sich optimistisch planen, zumal wenn es einem weltweit entgegenschallt "Ihr habt recht!" Das zumindest finden Ex Wyse-Geschäftsführer Matthias Lehmann, seit Anfang dieses Jahres General Manager Zentraleuropa bei SunSoft in Grassbrunn, und seine Java-Mannschaft bei der Vorstellung des ersten Java-Produkts, mit dem "wir wirklich Geld verdienen wollen", so Lehmann. Java Workshop, so der Name des WebBrowser-basierenden Entwicklungstools, soll nun bei Java-Entwicklern für Furore sorgen; vor allem bei denen, die es vorziehen, Java-Anwendungen für Unternehmen grafisch statt zeilenorientiert zu entwickeln. Bei dieser Entscheidung werden sie argumentativ von dem Hinweis gestärkt, daß "zeilenorientierte Kodieren von Anwendungen eine ständige Fehlerquelle darstellt", so Pablo Bergegngruen, in Grassbrunn Produktmarketing-Manager für Entwicklungstools.

Als Markt für Java-Anwendungen machen die Grasbrunner vor allem die boomen sollenden Intranets aus. "Im Unternehmensbereich verspricht der Markt zehnmal größer zu werden als der Internet-Markt", ist sich Lehmann sicher. Dieser löst sich gerade vom gerade unter hohen Kosten etablierten Client-Server-Modell ab. Statt dessen soll laut Lehmann der netzzentrierte Markt "mit Java als Frontend-Technologie" in den Unternehmen Einzug halten. Dabei weiß er sich der Unterstützung von Software-Konkurrenten und größeren Netzwerkanbietern gewiß: Diese stempeln gerade auf ihre Marketingkonzepte "Intranet/Netcentric Computing" auf und beginnen, Java-Applets als Durchbruch zu schnell geschriebenen, plattformunabhängigen Unternehmensanwendungen zu feiern.

Um aber den momentan wichtigsten Toolmarkt zu bedienen, gibt es Java Workshop zunächst für Windows NT und '95. Und hier wiederum hat SunSoft als Zielgruppe insbesondere Entwickler ins Auge gefaßt, die mit grafischen Oberflächen alle möglichen Anwendungen augen- und sogar bedienfreundlich, ergo windowslike machen sollen. "Hier sehen wir einen immensen Bedarf. Softwarehäuser, die den Markt schnell bedienen können, liegen vorne", weiß Lehmann. Als Beispiele nennt er den Business-Mark, wo interaktive Webseiten für Marketingzwecke mit der Möglichkeit der Interaktion eingerichtet werden sollen, und den Telekommmunikationsmarkt, wo Anbieter wie Nokia oder National Semiconductor Telefone für E-Mails oder andere elektronische Kurzinformationen umrüsten. "Wir können mit einem Potential von weltweit zirka 500.000 Java-Programmierer rechnen", zählt der Sunsoft-Manager auf. Und damit der Nachwuchs nicht versiegt, wird seine Firma mittels einer "nahazu kostenlosen Lizenzierung für Hochschulen" die Java-Begeisterung weiter vorantreiben.

Das Tool Java Workshop beinhaltet in der gerade ausgelieferten Version 1.0 neben einem Web-Browser und einem GUI-Builder einen Sorce- und Build-Editor für das Erstellen und schnelle Kompilieren von Dateien. Ferner steht Entwicklern ein Source Browser zur Suche von Strings und Baumdarstellung der Klassenhierarchie und nicht zuletzt ein Debugger zur Verfügung. Außerdem soll er Entwickler mit einem Applet-Tester und Portfolio Manager erfreuen. Eine hypertextfähige Dokumentation ist online beigepackt, wer Papier vorzieht, bekommt die Dokumentation auch gedruckt.

Bereits in den nächsten sechs Monaten soll eine verbesserte Version - auch für Macs - auf den Markt kommen. Hier verspricht Sunsoft als zusätzliche Funktionen unter anderem ein Gateway zu C++, das als Sprache für Serverbasierende Internet-Anwendungen weltweit von immerhin 18 Prozent aller Entwickler eingesetzt wird, einen HTML-Editor mit "What you see is what you get", einen JIT-Compiler (Just in Time), Werkzeuge zur Performance-Analyse von Java-Applets sowie dasTool "Joe" für verteilte Objekte im Netz.

Java Workshop 1.0 wird über Distributoren ausgeliefert. (wl)

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