Geschäftsführer vertritt Handelsinteressen im Partnerbeirat

12.03.1998

FILDERSTADT: Nach einer schwierigen Startphase segelt das Systemhaus Inteco GmbH auf Erfolgskurs. Trotz umfassender Managementaufgaben nimmt sich Geschäftsführer Rolf-Dieter Härter die Zeit, über den Tellerrand des eigenen Unternehmens zu blicken, und vertritt die Interessen von Vertriebspartnern im Digital-Partnerbeirat.Rolf-Dieter Härter scheut nicht davor zurück, Stellung zu sozialpolitischen und gesellschaftlichen Themen zu beziehen. Aus gutem Grund: Zum einen liegen dem engagierten Geschäftsführer des baden-württembergischen Systemhauses Inteco GmbH Themen wie die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und Unterstützung junger Unternehmensgründer sehr am Herzen; zum anderen profitiert sein Unternehmen davon: Schließlich fällt es in diesen relativ unpolitischen Zeiten auf, wenn sich ein Unternehmen nicht nur mit sich selbst, sondern auch mit der Gesellschaft, in der es agiert, beschäftigt. "Unternehmen bewegen sich doch nicht im luftleeren Raum, sondern tragen auch Verantwortung für das, was um sie herum passiert", begründet Härter sein Engagement. Dazu gehört seine Teilnahme am Digital-Partnerbeirat genauso wie die eher ungewöhnlichen Weihnachtskarten von Inteco, die für manche in der IT-Branche bereits zu Sammelobjekten geworden sind.

Momentan versucht er als Vorsitzender des Partnerbeirats, die über 800 Mitarbeiter, die Digital nach dem Kauf durch Compaq entläßt, an Digitalpartner zu vermitteln. Auf Betreiben Härters stellte die Personalabteilung bei Compaq eine "Skill-Liste" zusammen. Sie wurde an die Digital-Partner weitergereicht, die dringend Personal suchen. "Wir alle wissen, welche wertvollen Mitarbeiter wir in der Vergangenheit von Digital übernommen haben", setzt sich Härter für die Digitaler ein.

Er weiß, wovon er spricht. Schließlich arbeitete er selbst bis 1992 lange für die Digital Equipment Corp. Als die Rezession Anfang der 90er Jahre die großen Unternehmen zum Abspecken zwang und Digital 500 Mitarbeiter entließ, tat er sich mit sechs Kollegen zusammen und gründete die Inteco GmbH. Fünf der ursprünglich sieben Gesellschafter sind heute noch an Bord.

Der Weg in die Selbständigkeit war in den ersten Jahren steinig. Wie bei Ditec (siehe ComputerPartner 30/98, Seite 21) floß die Abfindungssumme in den Aufbau der eigenen Firma ein. "Damit wurde das Geld seiner ursprünglichen Bestimmung zugeführt - nämlich dem Existenzerhalt", führt Härter aus. Die Existenzgründer bekamen von Digital zwar ein paar Prozent mehr Abfindung, weil sie sich selbständig machten. Aber die von Digital zugesicherten Aufträge blieben aus, und die großen Banken verweigerten Kapital. Nur die Hausbank um die Ecke war risikofreudig genug, den Existenzgründern zu helfen.

Von Digital freigeschwommen

Inzwischen hat sich Inteco von der ursprünglich engen Bindung an Digital abgenabelt und ist IBM-Partner und Microsoft Certified Solution Provider geworden. Zum ersten Mal stellte das Unternehmen im Oktober auf der Systems nicht als Partner am Digital-, sondern am Microsoft-Stand aus.

1997 erwirtschaftete Inteco einen Umsatz von rund zehn Millionen Mark. Härter ist sehr daran gelegen, den Dienstleistungsanteil am Umsatz ständig zu steigern und gleichzeitig die Zahl der Mitarbeiter konstant zu halten. Im vergangenen Geschäftsjahr (30.6.) betrug der Serviceanteil 35 Prozent. 60 Prozent verdiente das Systemhaus mit dem Handel von Produkten, fünf Prozent durch den Verkauf eigenerstellter Software. Härters Ziel ist es, im kommenden Jahr den Dienstleistungsanteil am Umsatz auf 50 Prozent hochzuschrauben. Dazu muß er durch gezieltes Marketing sein Auftragsvolumen erhöhen, so daß die Mitarbeiter besser ausgelastet sind. Mit einfachen Tools soll die Auslastung kontrolliert werden. Außerdem will er die Angestellten am Gewinn beteiligen und gesteht ihnen flexible Arbeitszeiten zu.

Mit 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern deckt der Systemintegrator die Schwerpunkte Geschäftsprozeßoptimierung und Ausstattung der Kunden mit Basistechnologien (Netzwerke, IT-Systemplattformen) ab. Geschäftsprozeßoptimierung heißt für Inteco intelligentes Office-Management und Workflow. Darunter fällt auch die hauseigene Faxlösung "Intecofax", die das Versenden und Empfangen von Faxen aus unterschiedlichen Mail-Systemen ermöglicht.

Um sich von Mitbewerbern abzuheben, werden Kunden außer mit Weihnachtskarten und einer Kundenzeitung auch schon mal mit pfiffigen Präsenten wie einer CD oder einem Büchlein mit Tips zur Rechtschreibreform bedacht. Alles natürlich in durchgängigem Corporate Design, auf das Härter viel Wert legt, um die Professionalität seines Unternehmens nach außen hin zu signalisieren. Der Name Inteco steht nicht nur für die Firmenphilosophie, weil in ihm der Ausdruck "integer" mitschwingt, sondern auch für

die Kompetenzen des Systemhauses "Telekommunikation", "Integration" und "Information". (is)

Standpunkte beziehen und sich dadurch von der Masse abheben:

Das erreicht Inteco-Geschäftsführer Rolf-Dieter Härter mit den Weihnachtsgrüßen.

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