Gesuchte Netzwerker in Europa

17.10.2005
Laut dem Marktforscher IDC wird in Europa der Bedarf nach ausgebildeten Netzwerkern stark wachsen.

Auf ausgebildetet Netzwerker kommen herrliche Zeiten zu: Laut dem Marktforscher IDC werden sie in Europa bald zu den gesuchtesten Experten. Denn schon jetzt sind sie zu wenig, als dass alle Netzwerk-Stellen besetzt werden könnten. Zur Begründung führt IDC an, dass (IP-)Netzwerke für Unternehmen und Behörden zu einem zentralen Bestandteil der Infrastruktur und der werden, so dass der Bedarf nach ausgebildeten Netzwerkern stärker wachsen werde als tatsächlich vorhanden sind. Die Studie, die Cisco in Auftrag gegeben hat, basiert auf Telefoninterviews mit über 950 CIOs in 31 europäischen Ländern: Die CIOs sind in Unternehmen mit 1.000 Mitarbeitern und mehr beschäftigt. Die Studie versucht, den Bedarf nach Netzwerkern bis zum Jahr 2008 zu erfassen.

Laut den Interviews rechnen 89 Prozent der befragten CIOs mit einer zunehmenden Bedeutung des Netzwerkes für ihre Organisation. Da immer mehr Geschäftsprozesse direkt im Netzwerk implementiert würden, werde die Nachfrage nach Fachleuten mit fundiertem technologischen Verständnis und ausgeprägten Wirtschaftskompetenzen deutlich ansteigen, so ihre kaum überraschenden Erkenntnisse.

Allein für Deutschland rechnet IDC in diesem Jahr mit rund sechs Prozent nicht besetzbaren offenen Stellen. Insgesamt 21.000 qualifizierte Netzwerker würden fehlen. Im Jahr 2008 dürften 87.800 Stellen nicht besetzt werden dürfen, so IDC.

Verglichen mit osteuropäischen Ländern nimmt sich diese Prognose harmlos aus: IDC geht bei diesen von 20 Prozent und mehr offen Netzwerk-Stellen aus.

So erfreulich diese Nachricht für Netzwerk-Experten ist - für den Wirtschaftsstandort Europa dürfte ein potentieller Spezialisten-Mangel Probleme aufwerfen. Alle europäischen Länder müssten mit Wettbewerbsnachteilen rechnen, warnte Cisco. Der Netzwerkriese hat die IDC-Befragung kostenlos ins Netz gestellt. (wl)

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