Insolvenzantrag angekündigt

Getgoods ist zahlungsunfähig



Matthias Hell ist Experte in Sachen E-Commerce und Retail sowie  Buchautor. Er veröffentlicht regelmäßig Beiträge in renommierten Handelsmagazinen und E-Commerce-Blogs. Zuletzt erschien seine Buchveröffentlichung "Local Heroes 2.0 – Neues von den digitalen Vorreitern im Einzelhandel".
Nachdem sich bereits gestern die Hinweise auf eine bevorstehende Insolvenz des Elektronikversender Getgoods häuften, hat das Unternehmen nun seine Zahlungsunfähigkeit offiziell bestätigt. Der Geschäftsbetrieb soll allerdings aufrechterhalten werden.
Getgoods-Chef Markus Rockstädt-Mies ist es nicht gelungen, die Zahlungsunfähigkeit seines Unternehmens abzuwenden.
Getgoods-Chef Markus Rockstädt-Mies ist es nicht gelungen, die Zahlungsunfähigkeit seines Unternehmens abzuwenden.

Mit einer Adhoc-Mitteilung hat die Getgoods AG am heutigen Morgen (14.11.) erklärt, dass die Rettungsversuche zur Abwendung einer Insolvenz bei dem Unternehmen gescheitert sind. Die kurzfristige Stellung von Insolvenzanträgen wurde angekündigt.

Wie der Online-Händler erklärt, sei es zum „Verlust des hälftigen Stammkapitals“ und damit zur Zahlungsunfähigkeit des Unternehmens gekommen. „Die geführten Investorengespräche konnten zu keinem positiven Ergebnis gebracht werden“, heißt es weiter in der Mitteilung. „Im Rahmen des Insolvenzverfahrens werden die Gespräche fortgeführt. Die Aktionäre der getgoods.de AG sollen entsprechend informiert werden.“

Von der Zahlungsunfähigkeit sind laut der Mitteilung explizit die Getgoods AG sowie die für den gleichnamigen Onlinestore und den Schwester-Shop Handyshop.de zuständige getgoods.de Vertriebs GmbH betroffen. „Für die übrigen Gesellschaften des getgoods-Konzerns wird aktuell die Insolvenzsituation noch abschließend geprüft“, heißt es in der Adhoc-Meldung. Das könnte bedeuten, dass der Online-Händler versucht, die übernommenen Tochtergesellschaften Home of Hardware, Xgsm.com und Pauldirekt aus der Insolvenz herauszuhalten. Auch soll der Geschäftsbetrieb der Getgoods-Onlineshops nach Möglichkeit aufrechterhalten werden.

Die Zahlungsunfähigkeit von Getgoods hatte sich bereits gestern angedeutet, nachdem Meldungen über eine Streichung der Kreditlimiten für den Online-Händler sowie den Entzug der Trusted-Shops-Zertifizierung bekannt wurden (ChannelPartner berichtete). Der Börsenkurs des Elektronikversenders brach im Verlauf des gestrigen Tages dramatisch ein.

UPDATE (14.11, 14:15 Uhr): Wie sich inzwischen herausgestellt hat, wurde die Übernahme der 004 Trading GmbH durch Getgoods noch nicht vollzogen und ist die Tochtergesellschaft des E-Commerce-Dienstleisters 004 GmbH deshalb auch nicht von der Zahlungsunfähigkeit betroffen. Bereits bezahlt und abgeschlossen ist dagegen die Übernahme des Shopping-Clubs Pauldirekt, wie Daniel Wild, CEO der früheren Muttergesellschaft Ecommerce Alliance, auf Anfrage von ChannelPartner bestätigte. (mh)

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