Gewinnwarnungen drücken Aktienkurse

19.10.2000

Die großen Computerkonzerne haben sich in den zurückliegenden Wochen vor allem mit Gewinnwarnungen in die Schlagzeilen gebracht - siehe Intel, Apple und Dell. Das zieht die Aktienkurse gewaltig nach unten: Nach den Gewinnwarnungen von Apple und Dell verloren deren Aktiennotierungen innerhalb weniger Tage bis zu 50 Prozent. Wie die Zeitung "Welt am Sonntag" berichtete, wird dieser Trend Analysten zufolge noch bis zum Jahresende anhalten. Für Heinz Steffen, Leiter des Bereiches Software-Analyse bei Commerzbank Securities, war das abzusehen. Gegenüber der Zeitung nennt er vor allem die Investitionen der Unternehmen zur Jahrtausendwende als Kostenfaktor, der die Gewinne drücke. Felix Oberdorfer, Analyst bei der Fortis Bank in Amsterdam, sieht dagegen in der Verunsicherung der Anleger wegen steigender Zinsen und des hohen Ölpreises eine Ursache für die Nervosität in der Computerbranche. Für die nächsten Wochen rechnet Steffen mit weiteren Gewinn- und Umsatzwarnungen, auch Riesen wie IBM und Microsoft werden aller Voraussicht nach von der Entwicklung nicht verschont bleiben. Einig sind sich die Experten darin, dass die USTitel stärker leiden als die Aktien deutscher und europäischer Unternehmen. Durch den starken Dollar hätten die europäischen Produkte einen klaren Wettbewerbsvorteil gegenüber den Konkurrenten aus den USA, so Friederike Herkommer, Analystin bei der Hypo-Vereinsbank. (st)

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