GEZ - jetzt schnell noch mal absahnen!



Karl-Erich Weber, Jahrgang 1959, ist Kaufmann, Autor, freier Journalist und Redakteur. Hauptberuflich seit 1991 mit ITK und Unterhaltungselektronik befasst, schreibt er seit 1998 für unsere Redaktion. Seine ITK-Lieblingsthemen sind die News, Analysen und Projektionen aus Wirtschaft, Markt und Fachhandel sowie die Hersteller mit ihren Produkten. Zudem bloggt, kritisiert und kommentiert er leidenschaftlich Medien und Politik. 

Obschon das Ende der nervigen GEZ-Vertreter von der Politik angedacht ist, wird mit einem Schnellschuss ein weiteres Reförmchen der Länderkoalition durch die Parlamente gepeitscht.

Nachdem Autoradios in Firmenwagen extra kosten, das Radio im Handy und dem MP3-Player eigentlich auch, hat man sich geeinigt, DSL sei Dank, auch auf die Computer und Internet-Handys 5,52 Euro monatlich zu erheben. Das heißt nichts anderes, als dass in wenigen Tagen wieder jede Menge Briefe mit seltsamen Adressen aus dubiosen Quellen eintreffen und einem zum Anmelden der Geräte auffordern.

Obwohl wir, wie die meisten meiner Händlerkollegen, ohnehin bereits die volle Gebühr von 17,03 Euro pro Monat berappen dürfen und das, obwohl wir dieses Zeug verkaufen und damit für Umsatz im GEZ-Palast sorgen, habe ich das dumpfe Gefühl, dass demnächst wieder Besuch ins Haus steht. So wie letztens, als so ein Schlaumeier mich mit einem Foto des Firmenwagens konfrontierte, auf dem die Antenne sichtbar ist. Oh Schreck, sagte ich ihm, und dass ich ja gar kein Auto hätte, sondern das der Firma nutze. Dann spannte er geschickt den Bogen auf mein Ladengeschäft und das Büro. Sicher hätte ich dort Computer und bestimmt auch welche mit TV-Anschluss. Als ich erzählte, dass wir sogar Satellitenreceiver und DVB-T-Empfänger hätten, sah ich in seinen Augen bereits die Provisions-Registrierkasse rattern. Als ich dann noch erwähnte, dass ich schon seit über zehn Jahre Multimediageräte verkaufe und von den analogen 16-Bit-Video-Controllern schwärmte, die damals die Firma Miro für die Windows-3.1-PCs baute, leuchteten seine Wangen, ob dem fetten Fang. Gut, dass ich mich damals gleich angemeldet habe, fügte ich hinzu, nachdem er seinen Anmeldeblock bereits ausgefüllt hatte. Da muss wohl ein kleiner Fehler in der Adresse sein!

Mein Fazit: Wenn dann tatsächlich die GEZ 2008 aufgelöst wird, wohin bloß mit dem qualifizierten Personal? Vielleicht Sozialschnüffler bei der Arbeitsagentur oder Blockwart für die Hartz-4-Gettos?

Bis demnächst, Euer Querschläger!

Der ComputerPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.

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