GFK präsentiert IT-Marktzahlen für Deutschland

29.07.1999

FRANKFURT: Laut der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) eilt die deutsche IT-Branche hierzulande von Erfolg zu Erfolg. Um daran verstärkt teilzuhaben, rät sie dem Handel, das Internet als Vertriebsweg zu nutzen.Rudi Aunkofer von der Nürnberger GfK präsentierte anläßlich des Akcent-Fachhandels-Kongresses in Frankfurt reichlich Zahlenmaterial zur Situation im PC- und Telekommunikationsmarkt. Demnach verloren im Vergleich 1997/98 alle Bereiche der Telekommunikation bis auf kleine Nebenstellenanlagen, die um neun Prozent zulegten, und Mobiltelefone, bei denen das Wachstum bei zwölf Prozent lag. Von der Umsatzbedeutung führt der Mobilfunk die Branche mit 40 Prozent an, gefolgt von den Faxgeräten mit 22 Prozent, Anrufbeantworter und Pager sind kaum erwähnenswert.

Die Wachstumsraten im IT-Bereich: Game Controller stehen mit 33 Prozent ganz oben auf der Liste, dann Small Organizing Solutions (29 Prozent), PCs (14 Prozent), Scanner (13), Drucker und Mäuse (5 Prozent) und Monitore (3 Prozent). In der Rangliste der Umsatzträger ist der PC mit 59 Prozent einsame Spitze. Mit 19 Prozent folgen die Monitore, Drucker (13 Prozent), Kopierer (5 Prozent) und Scanner (2 Prozent).

Notebook-Verkauf immer besser

Laut Aunkofer hat der Einzelhandel im guten Jahresendgeschäft 1998 deutlich mehr Notebooks als im Vorjahr absetzen können: "Der Mittelstand begreift mittlerweile die Vorteile des mobilen PCs." Auch der Privatanwender setzt verstärkt auf die tragbaren Rechner. 34 Prozent mehr Geräte wurden 1998 laut GfK im Consumer Channel verkauft. Server sind im Business-Markt gut im Aufwind. "Die Unternehmen investieren zur Zeit sehr stark in die Netzinfrastruktur", stellt Aunkofer fest. Mit einem Anteil abgesetzter Geräte von 41,4 Prozent liegen die Server im Business-Bereich weit vor den Notebooks, die knapp 30 Prozent ausmachen, und den PCs, die gerade einmal 13,5 Prozent verbuchen können.

Bei Preisgleichheit geht der Trend zu A-Brands

Die klaren Gewinner im PC-Marken-Markt, hat die GfK sich von den Fachhändlern sagen lassen, sind die A-Brands wie IBM, Siemens und Compaq. Im Vergleich 1998/99 stieg ihr Anteil am Absatz von 36 auf 48 Prozent. Federn lassen mußten die B-Brands (Distributionsmarken), die von 21 auf 18 Prozent abfielen, und noch stärker die Handelsmarken, die von 43 auf 34 Prozent rutschten.

No-Game-Software weniger gefragt

Der Softwaremarkt in Deutschland explodiert. Lagen 1997 etwa 9.000 Titel in den Regalen, werden 1998 schon über 12.000 verschiedene Softwareprodukte angeboten. Allein im Weihnachtsmonat Dezember wurden nach GfK-Recherchen fünf Millionen CDs oder Disketten mit Software aller Art abgesetzt. Die Top-20-Titel im Spielebereich hatten 1997 einen Anteil am Gesamtumsatz von 19 Prozent, der 1998 auf 24 Prozent anstieg. Bei den No-Game-Titeln fiel der Anteil von 22 Prozent in 1997 auf 19 Prozent 1998. Laut GfK teilen sich PC-Shops und der Elektrofachhandel mit je 26 Prozent über die Hälfte des gesamten Software-Absatzes. Systemhäuser, deren Verkauf von Spielesoftware natürlich gegen Null geht, sind mit 23 Prozent am Kuchen beteiligt und die Warenhäuser und Versender mit 17 Prozent.

Handel muss Internetpräsenz verstärken

Obwohl die Zahl der Internetzugänge vom ersten Quartal 1998 zum ersten Quartal 1999 von 23 auf 29 Prozent gestiegen ist, wird sich das World Wide Web nach Einschätzung von Aunkofer "kurzfristig nicht als Absatzkanal für den privaten Nutzer durchsetzen". Dennoch sollte dieser Bereich im Auge behalten werden, denn "das Internet wird ein Kommunikationsmedium neben anderen zwischen Händlern und Endkunden werden", blickt der Marktbeobachter der GfK in die Zukunft. Auch der Servicebereich werde langfristig vom Internet geprägt werden.

Die meistgenutzte Dienstleistung mit 1,9 Millionen Anwendern ist das Home-Banking. An die Händler richtet der GfK-Experte den dringenden Rat, ihre Internetpräsenz zu forcieren, denn Internet ist als Vertriebskanal für den professionellen Nutzer angesagt. "Dort ist Geld zu machen", betont Aunkofer.

Noch ein kurzer Ausblick der GfK auf das Jahr 2000: Alle Indikatoren für ein Wachstum wie Kaufbereitschaft und Einkommensverhältnisse sind im positiven Bereich. Der Anteil der privat genutzten PCs von derzeit über 35 Prozent wird, auch durch das zunehmende Engagement der Geldinstitute bezüglich Online-Banking, stark steigen. Und für alle Hard- und Softwarebereiche rechnen die Nürnberger bis ins Jahr 2000 mit einem Absatzwachstum um die 20 Prozent. (ak)

GfK-Analyst Rudi Aunkofer:"Kaufbereitschaft im positiven Bereich."

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