Giga Information Group warnt

05.06.1999

PARIS/MÜNCHEN: Das Marktforschungsinstitut Giga Information Group sagt dem auf Enterprise Resource Planning (ERP) spezialisierten Hersteller Peoplesoft schwere Zeiten voraus. Der Grund: Die Nachfrage auf den von Peoplesoft besonders favorisierten Gebieten Personal- und Finanzwesen wird sich nach Einschätzung von Giga in den kommenden zwölf Monaten nur schleppend entwickeln.Die Misere für Peoplesoft zeichne sich bereits in den jüngsten Finanzzahlen des Unternehmens ab: Während der Serviceumsatz im vergangenen Jahr beträchtlich nach oben ging, wuchs das Geschäft mit Softwarelizenzen vor allem im vierten Quartal des Geschäftsjahres 1998 nur noch um magere drei Prozent. Für 1999 hält Giga einen Rückgang des Lizenzgeschäfts um mehr als 25 Prozent für möglich, was sich - trotz steigender Serviceumsätze - spätestens 2000 negativ auf das gesamte Unternehmen niederschlagen könne: Wer keine Anwendungen von Peoplesoft kauft, braucht auch keinen Service.

Tatsächlich ist die Prophezeiung der Marktauguren schon im ersten Quartal 1999 eingetreten. Zwar wuchs der Umsatz im Bereich Service und Dienstleistung um 62 Prozent auf 228,3 Millionen Dollar. Die Lizenzeinnahmen jedoch schrumpften um glatte 44 Prozent auf 76,6 Millionen Dollar.

Als lachende Gewinner hat Giga SAP und Oracle ausgemacht: Der Marktführer setze seit 1998 alle Anbieter im ERP-Markt unter erheblichen Preisdruck, und Oracle gewinne mit seiner neuen Version 11 zunehmend Oberhand. Für SAP spiegelt die sich gute Position in den Zahlen zum ersten Quartal wieder: Der Umsatz stieg um 22 Prozent auf 2,05 Milliarden Mark. Der Gewinn nach Steuern stagnierte bei rund 186 Millionen Mark, der Gewinn vor Steuern gab leicht von 329 auf 327 Millionen Mark nach. (sn)

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