Gigabell: Gefeuerte Mitarbeiter wollen neues Mutterhaus verklagen

26.01.2001
Die Mitarbeiter der insolventen Gigabell AG waren ja schon vor der übernahme durch die finnische Telekommunikationsfirma Jippii GmbH einigen Kummer gewöhnt. Die neue Geschäftsleitung hat es aber offenbar geschafft, alles bisher da gewesene zu toppen. "Eine grenzenlose Schweinerei" nennt einer der Teilnehmer die Ereign auf der gestrigen Mitarbeiterversammlung. Insgesamt 35 der 140 Mitarbeiter werden gefeuert, die meisten davon mussten nach Angaben eines Betroffenen sofort ihren Schreibtisch räumen und sind bereits freigestellt. In letzter Sekunde habe man die Führungsriege noch davon abhalten können, die Namen der Betroffenen mit einem Overhead-Projektor an die Wand zu werfen. Die "Kand wurden dann per E-Mail informiert. Der Ex-Mitarbeiter ist entsetzt: "Gesprächsversuche wurden mit dem Kommentar quittiert: wir sind ein unsoziales Unternehmen und wir w das." Dabei habe man die "Neuen" für den Rettungsanker gehalten: "Sie haben uns sichere Arbeitsplätze und Sozialleistungen zugesichert. Wollten sogar einen Betriebskindergarten einrichten. Goldene Zeiten kämen auf uns zu", erzählt der Ex-Mitarbeiter. Doch dann habe man über zwei Monate nichts mehr von den Finnen gehört, sei auch über die neue Unternehmensstrategie im Unklaren gelassen worden. "Die Kunden sind uns in der Zeit scharenweise weggelaufen". Der Umsatzeinbruch von 16 Prozent sei dann auch die Begründung für die Entlassungswelle gewesen. Die Verschleierungstaktik macht die Belegschaft wütend: "Nach der Pleite hatten viele von uns schon einen anderen Job in der Tasche, blieben wegen den Beteuerungen dann aber doch lieber im alten Team". Nun stünden sie doch auf der Straße und Alternativjobs seien inzwischen natürlich weg. Dass es mit den 35 Kündigungen getan ist, glaubt der ehemalige Mitarbeiter nicht: "Dass es eine zweite solche Namensliste gibt, wurde uns inzwischen inoffiziell bestätigt." Die gefeuerten Mitarbeiter erwägen eine Sammelklage gegen Jippii, einen Rechtsanwalt hätten sie bereits konsultiert. - (mf)

Die Mitarbeiter der insolventen Gigabell AG waren ja schon vor der übernahme durch die finnische Telekommunikationsfirma Jippii GmbH einigen Kummer gewöhnt. Die neue Geschäftsleitung hat es aber offenbar geschafft, alles bisher da gewesene zu toppen. "Eine grenzenlose Schweinerei" nennt einer der Teilnehmer die Ereign auf der gestrigen Mitarbeiterversammlung. Insgesamt 35 der 140 Mitarbeiter werden gefeuert, die meisten davon mussten nach Angaben eines Betroffenen sofort ihren Schreibtisch räumen und sind bereits freigestellt. In letzter Sekunde habe man die Führungsriege noch davon abhalten können, die Namen der Betroffenen mit einem Overhead-Projektor an die Wand zu werfen. Die "Kand wurden dann per E-Mail informiert. Der Ex-Mitarbeiter ist entsetzt: "Gesprächsversuche wurden mit dem Kommentar quittiert: wir sind ein unsoziales Unternehmen und wir w das." Dabei habe man die "Neuen" für den Rettungsanker gehalten: "Sie haben uns sichere Arbeitsplätze und Sozialleistungen zugesichert. Wollten sogar einen Betriebskindergarten einrichten. Goldene Zeiten kämen auf uns zu", erzählt der Ex-Mitarbeiter. Doch dann habe man über zwei Monate nichts mehr von den Finnen gehört, sei auch über die neue Unternehmensstrategie im Unklaren gelassen worden. "Die Kunden sind uns in der Zeit scharenweise weggelaufen". Der Umsatzeinbruch von 16 Prozent sei dann auch die Begründung für die Entlassungswelle gewesen. Die Verschleierungstaktik macht die Belegschaft wütend: "Nach der Pleite hatten viele von uns schon einen anderen Job in der Tasche, blieben wegen den Beteuerungen dann aber doch lieber im alten Team". Nun stünden sie doch auf der Straße und Alternativjobs seien inzwischen natürlich weg. Dass es mit den 35 Kündigungen getan ist, glaubt der ehemalige Mitarbeiter nicht: "Dass es eine zweite solche Namensliste gibt, wurde uns inzwischen inoffiziell bestätigt." Die gefeuerten Mitarbeiter erwägen eine Sammelklage gegen Jippii, einen Rechtsanwalt hätten sie bereits konsultiert. - (mf)

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