Gigabit-Lan

03.11.1999

FRANKFURT/MAIN: Gigabit Ethernet ist, wie eine Umfrage im Auftrag von Lucent Technologies zeigt, für viele Netzwerkmanager bereits ein Thema. Mehr Bandbreite und Sicherheit lautet die Zielrichtung, nur in der Umsetzung besteht noch vielfach Unklarheit."Europas Netzwerk-Manager wissen, daß sie schnellere und sichere Netzwerke aufbauen müssen, aber vielen ist nicht klar, wie der Weg zu diesem Ziel ist", faßt Andreas Dürst, Managing Director bei Lucent Technologies, Global Commercial Markets (GCM) Europe/GUS, die Ergebnisse des ersten "Lucent Technologies Infrastructure Report" zusammen. Im Auftrag des AT&T-Ausgründung Lucent befragte ICM Research 322 Netzwerkmanager aus sechs europäischen Ländern, davon etwa 80 aus Deutschland, zu Bedarf und Stand ihrer Verkabelungsinfrastruktur.

Als durchschnittliche Downtime-Zeiten der bestehenden Verkabelungsinfrastruktur gaben die Netzwerkmanager 3,17 Stunden an und als daraus resultierende jährliche Kosten für die Unternehmen rund 200.000 Mark. 64 Prozent aller installierten Verkabelungsstandards sind in den Unternehmen der befragten Netzwerkmanager gemäß den Spezifikationen von Kategorie 5. Den Unterschied zwischen Kategorie 5 und 6 konnten aber nur 15 Prozent benennen.

Die Verkabelungstechnologien unterteilt man nach Kategorien. Am Anfang war bei Unshielded-Twisted-Pair-Kabeln (UTP-Kabeln) die Kategorie 1 für niedrige Übertragungsgeschwindigkeiten wie sie zum Beispiel für Sprache nötig sind. Es folgte Kategorie 2 für mittlere Übertragungsgeschwindigkeiten in lokalen Netzwerken. Mit Einführung der Kategorie 3 für Übertragungsraten von 10 MBit/s war auch der 10Base-T-Standard geboren, der in LANs lange Zeit den Ton angab. Token Ring arbeitet mit 16 MBit/s und erfordert Kabel der Kategorie 4. 1990 kam dann mit Kategorie 5 die Verkabelungstechnologie, die Hochgeschwindigkeitsnetzwerke wie 100 MBit/s Fast Ethernet und 155 MBit/s ATM erst ermöglichte, gefolgt von Kategorie 5 Plus als Weiterentwicklung. Die neuen Generationen von UTPs heißen Kategorie 6 und 7 und sind auf Gigabit-Übertragung im 250-MHz-Bereich und Übertragungsraten von einem GBit/s und mehr ausgelegt.

Mehr Bandbreite im Vordergrund der Überlegungen

25 Prozent der in der Lucent-Umfrage adressierten Netzwerkmanager sprachen sich dafür aus, Gigabit Ethernet zu implementieren, 70 Prozent davon sogar in den nächsten zwei Jahren. Als wichtigste Gründe nannten abermals 70 Prozent "Bedarf nach mehr Bandbreite" vor "Höhere Produktivität (43 Prozent) und "Unternehmenswachstum" (41 Prozent). Die Frage, ob ihr Verkabelungssystem der Kategorie 5 die nächsten 15 Jahre ausreiche, konnten nur 24 Prozent mit "Ja" beantworten. Die Studie warnt ausdrücklich vor Lösungen, die mit dem Etikett "Gigabit" versehen sind, ohne dem Anwender diese Leistung tatsächlich End-to-End garantieren zu können. (kh)

Andreas Dürst, Managing Director GCM bei Lucent Technologies, erkennt den Trend, in eine leistungsfähigere Gigabit-Infrastruktur inves-tieren zu wollen. Nur über das Wie bestehe noch vielfach Unklarheit.

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