Gigabyte: Hightech-Board mit Dual-Spannungsregelung

19.06.2003
Gigabytes neues Flaggschiff für Athlon-CPUs arbeitet mit Nvidias Nforce-2-Chipsatz und bietet zwei DDR-Memory-Kanäle FSB 400 mit einem maximalen Datendurchsatz von 6,4 GB pro Sekunde.

Das Flaggschiff von Gigabytes neuer Mainboardserie "GA-7N" weist eine Reihe Features auf, die es bislang noch nicht gab. Zunächst wäre die neue Stromversorgung für die CPU zu nennen. Moderne Hochleistungsprozessoren arbeiten mit möglichst geringen Spannungen von nur knapp über einem Volt. Nur so lassen sich die hohen Taktraten erzielen und gleichzeitig die Verlustleistung niedrig halten. Um aus der relativ hohen Versorgungsspannung des Netzteils von fünf oder zwölf Volt die geforderten 1,x Volt zu machen, geht kein Weg an einem Schaltnetzteil vorbei. Inzwischen sind Drei- oder Vier-Phasen-Schaltregler üblich, die nacheinander auf die Chipversorgung einwirken. Dabei muss man bedenken, dass hier Ströme von rund 60 bis 80 Ampere fließen. Gigabyte geht noch einen Schritt weiter und hat parallel zum Board-internen Drei-Phasen-Regler eine Fassung (DPS-Slot) montiert. In die lässt sich im Bedarfsfall eine kleine Zusatzplatine einstecken, die einen weiteren Drei-Phasen-Schaltregler beinhaltet, der dadurch zum Sechs-Phasen-Regler wird.

Gigabyte gibt an, dass diese Kombination einen Strombedarf von rund 150 Ampere problemlos abdecken kann. Somit ist das Board auch für Übertakter interessant und ist darüber hinaus für künftige CPU-Generationen mit noch höherer Taktfrequenz und dementsprechend höherer Stromaufnahme gut gerüstet.

Dual-Raid-Controller integriert

Ganz neu auf dem Board ist ein Serial-ATA-Controller für zwei Festplatten. Alle SATA-Controller beherrschen Raid-Funktionalität, haben aber den Nachteil, nur zwei Platten ansteuern zu können. Um dem Systemintegrator mehr Design-Spielraum zu geben, hat Gigabyte auf dem Board zusätzlich noch einen Parallel-ATA-Controller mit Raid-Funktionalität spendiert. Dieser unterstützt die Raid-Level 0, 1, 1+0 und JBOD. JBOD (Just a Bunch of Drives) ist ein relativ neuer Standard, der es erlaubt, mehrere Festplatten zu einem einzigen großen logischen Laufwerk zusammenzufassen. Dadurch wird die Verwaltung auch großer Datenmengen wesentlich vereinfacht.

Für den Anschluss von vier Atapi-Laufwerken befindet sich schließlich noch eine ATA-133-Schnittstelle auf der Platine.

Die fast üblichen Schnittstellen

Wie bei heutigen Boards üblich, weist auch das Flaggschiff GA-7NNXP alle Standard-Schnittstellen auf. Dazu gehören sechs schnelle USB-Ports und drei Firewire-Anschlüsse (IEEE 1394). Als Besonderheit hat Gigabyte dem Board zwei LAN-Schnittstellen spendiert. Zum einen eine schnelle Gigabit-Verbindung und zum anderen eine 100-Mbit/s-Ethernet-Schnittstelle. Damit ist das Board für alle Eventualitäten ausgerüstet. Sechs-Kanal-Audio ist ebenfalls implementiert.

Des Weiteren besitzt das Board fünf PCI-Steckplätze und einen AGP 8x-Port zur Anbindung der Grafikkarte.

Für Anwender, die sich gerne am Bios versuchen, hat Gigabyte vorgesorgt. Mit dem Dual-Bioslässt sich nach einem misslungenen Bios-Update schnell und einfach der Originalzustand des Rechners wiederherstellen.

Das neue Produkt soll ab sofort zu einem HEK von 148 Euro zu haben sein. Die weiteren Mitglieder der GA-7N-Serie entsprechen dem beschriebenen Board, besitzen aber nicht alle Funktionen. Das preiswerteste Board kann weder Raid-Funktionen, noch die schnellen DDR-400-Speicher verwalten, kostet dafür aber nur 73 Euro im HEK.

www.gigabyte.com.tw

ComputerPartner-Meinung

Mit der neuen GA-7N-Serie hat Gigabyte für jeden Geschmack etwas im Portfolio. Der Systemintegrator kann aus der Vielzahl der angebotenen Boards leicht das Richtige für seinen Kunden herausfinden. Clever ist die Idee, den integrierten Schaltregler durch Einsatz eines zweiten zu entlasten. Dadurch wird eine höhere Stabilität der Versorgungsspannung der CPU erreicht. Außerdem heizt sich dadurch der Bereich auf dem Board um die CPU nicht mehr so stark auf, was ebenfalls der Stabilität des Systems zugute kommt. (jh)

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