Dank Corona-Krise

Girokarte beliebter als Bargeld

24.08.2021
Der Trend zum Bezahlen ohne Scheine und Münzen hat in der Corona-Krise einen Schub erhalten. Für viele Verbraucher in Deutschland ist Bargeld heute weniger wichtig als vor zehn Jahren.
Seit Beginn der Corona-Pandemie bezahlen immer mehr Verbraucher bargeldlos an der Kasse.
Seit Beginn der Corona-Pandemie bezahlen immer mehr Verbraucher bargeldlos an der Kasse.
Foto: Dejan Dundjerski - shutterstock.com

Der Trend zum Bezahlen ohne Scheine und Münzen scheint einer Umfrage zufolge anzuhalten. So gaben 47 Prozent von 1.200 befragten Verbrauchern im Juni 2021 an, an der Kasse am liebsten mit der Girokarte zu bezahlen. 45 Prozent nannten Bargeld, 13 Prozent Kreditkarten und zehn Prozent Sonstiges, wie aus der Umfrage im Auftrag der Einrichtung Euro Kartensysteme hervorgeht. Mehrfachnennungen waren möglich.

Knapp die Hälfte der Verbraucher gab bei der Befragung an, dass Scheine und Münzen für sie heute wesentlich weniger wichtig sind als noch vor zehn Jahren, weil es genügend andere Bezahlarten gibt. Jeder Dritte (33 Prozent) hat nach eigener Einschätzung heute weniger Bargeld dabei als vor zehn Jahren. Bei 49 Prozent blieb der Betrag dagegen weitgehend gleich.

Zwei Drittel der befragten 350 Händler (64 Prozent) sehen den Angaben zufolge seit Beginn der Pandemie in ihren Geschäften einen Anstieg der kontaktlosen Zahlungen. Kunden müssen dabei ihre Kreditkarte oder Girocard nicht in ein Gerät einschieben. Es reicht, die Karte oder das Smartphone mit Bezahlfunktion vor das Lesegerät zu halten. Bei geringen Beträgen ist nicht einmal die Eingabe der Geheimnummer (PIN) nötig. In Pandemie-Zeiten gilt etwa das kontaktlose Bezahlen an der Ladenkasse als besonders hygienisch. Der Trend zu bargeldlosem Bezahlen hatte in der Corona-Pandemie einen Schub erhalten.

Im ersten Halbjahr 2021 verzeichnete die Girokarte einen Anstieg bei den Transaktionen um 4,7 Prozent auf 2,59 Milliarden, wie Euro Kartensysteme, ein Gemeinschaftsunternehmen der deutschen Banken und Sparkassen, jüngst mitgeteilt hatte.

Laut einer im Mai 2021 veröffentlichten Studie des Kölner Handelsforschungsinstituts EHI wurde im ersten Jahr der Pandemie 2020 jeder dritte Einkauf im stationären Handel per Karte bezahlt. Gemessen am Umsatz lag der Anteil sogar bei 56 Prozent. Besonders Girokarten wurden demnach häufiger eingesetzt als vor der Krise.

Das Design der Umfrage

Infas Quo befragte im Juni 2021 im Auftrag von Euro Kartensysteme telefonisch 1.200 Endkunden im Alter von 16 bis 69 Jahren. Gefragt wurde unter anderem:

  • Wie bezahlen Sie am liebsten an der Kasse?

  • Wenn Sie zehn Jahre zurückdenken: Hat sich dieser durchschnittliche Bargeld-Betrag im Geldbeutel verändert?

  • Zugleich wurden 350 Einzelhändler, Kassierer und Geschäftsführer in kleineren und mittleren Unternehmen befragt. (dpa/rw)

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