Glanz Elend: Bechtle, Datasave, Nemetschek

28.08.2002
Kein IT-Unternehmen in Deutschland kann von sich sagen, nicht unter der Krise zu leiden. Aber die einen leiden weniger und die anderen mehr. Zur ersten Kategorie gehört das Systemhaus Bechtle AG in Gaildorf. Die Schwaben konnten im ersten Halbjahr ihren Umsatz um immerhin 17 Prozent steigern. Wenn es auch in diesem Jahr zutrifft, dass Bechtle 40 Prozent des Jahresumsatzes in den ersten sechs Monaten und 60 Prozent in der zweiten Hälfte erzielt, dann müsste das Unternehmen den geplanten Umsatz von 800 Millionen Umsatz um rund 70 Millionen Euro übertreffen. Die gute Umsatzentwicklung bei Bechtle hat aber einen Schönheitsfleck: Die Umsatzrendite verschlechterte sich deutlich. Der Gewinn (Ebitda) lag mit 8,1 Millionen Euro unter der entsprechenden Vorjahreszahl (9,8 Millionen). Allerdings betonen die Schwaben, dass in dem Ergebnis auch Sonderaufwendungen von 1,8 Millionen Euro eingeflossen sind. Im Gegensatz zum Vorzeigeunternehmen Bechtle steckt der Hamburger Softwareanbieter Datasave AG richtig tief im Schlamassel. In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahrs (30.9.) musste der Spezialist für Software für den „Multi-Channel-Handel“ einen Verlust (Ebit) von 20,3 Millionen Euro ausweisen. Ein tiefer Fall: Im Vergleichzeitraum des Vorjahres lag der Verlust noch bei erträglichen 400.000 Euro. Der Konzernumsatz nahm in den ersten drei Quartalen leicht auf 39,4 Millionen Euro zu (Vj: 38,0). Weil die Verantwortlichen offenbar nicht mehr glauben, dass die Tochtergesellschaften Datasave Anwendungssysteme Süd GmbH und Datasave Solution Providing GmbH auf einen grünen Zweig kommen, werden deren Geschäftsaktivitäten zum 30. September eingestellt. Unterdessen kämpft Softwareanbieter Nemetschek AG in München um die Rückkehr in die Gewinnzone. Wenige Wochen nach der Ablösung von Vorstandschef Gerhard Merkel setzt sein Nachfolger Gerhard Weiß einmal mehr den Rotstift an. Nachdem das Unternehmen in diesem Jahr bereits rund 100 Stellen abgebaut hat, sollen noch einmal über 100 Arbeitsplätze gestrichen werden. Mit zusätzlichen Einsparungen will Weiß im nächsten Jahr wieder schwarze Zahlen schreiben. Die ersten sechs Monate dieses Jahres waren geprägt von den Sanierungsanstrengungen. Das Konzern-Ebit liegt für das erste Halbjahr bei minus 4,9 Millionen Euro, darin sind aber Sonderaufwendungen von insgesamt 4,3 Millionen Euro enthalten. Das Ebitda ist mit 1,1 Millionen Euro positiv. Der Umsatz ging um 16 Prozent auf 55,1 Millionen Euro zurück. (sic)

Kein IT-Unternehmen in Deutschland kann von sich sagen, nicht unter der Krise zu leiden. Aber die einen leiden weniger und die anderen mehr. Zur ersten Kategorie gehört das Systemhaus Bechtle AG in Gaildorf. Die Schwaben konnten im ersten Halbjahr ihren Umsatz um immerhin 17 Prozent steigern. Wenn es auch in diesem Jahr zutrifft, dass Bechtle 40 Prozent des Jahresumsatzes in den ersten sechs Monaten und 60 Prozent in der zweiten Hälfte erzielt, dann müsste das Unternehmen den geplanten Umsatz von 800 Millionen Umsatz um rund 70 Millionen Euro übertreffen. Die gute Umsatzentwicklung bei Bechtle hat aber einen Schönheitsfleck: Die Umsatzrendite verschlechterte sich deutlich. Der Gewinn (Ebitda) lag mit 8,1 Millionen Euro unter der entsprechenden Vorjahreszahl (9,8 Millionen). Allerdings betonen die Schwaben, dass in dem Ergebnis auch Sonderaufwendungen von 1,8 Millionen Euro eingeflossen sind. Im Gegensatz zum Vorzeigeunternehmen Bechtle steckt der Hamburger Softwareanbieter Datasave AG richtig tief im Schlamassel. In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahrs (30.9.) musste der Spezialist für Software für den „Multi-Channel-Handel“ einen Verlust (Ebit) von 20,3 Millionen Euro ausweisen. Ein tiefer Fall: Im Vergleichzeitraum des Vorjahres lag der Verlust noch bei erträglichen 400.000 Euro. Der Konzernumsatz nahm in den ersten drei Quartalen leicht auf 39,4 Millionen Euro zu (Vj: 38,0). Weil die Verantwortlichen offenbar nicht mehr glauben, dass die Tochtergesellschaften Datasave Anwendungssysteme Süd GmbH und Datasave Solution Providing GmbH auf einen grünen Zweig kommen, werden deren Geschäftsaktivitäten zum 30. September eingestellt. Unterdessen kämpft Softwareanbieter Nemetschek AG in München um die Rückkehr in die Gewinnzone. Wenige Wochen nach der Ablösung von Vorstandschef Gerhard Merkel setzt sein Nachfolger Gerhard Weiß einmal mehr den Rotstift an. Nachdem das Unternehmen in diesem Jahr bereits rund 100 Stellen abgebaut hat, sollen noch einmal über 100 Arbeitsplätze gestrichen werden. Mit zusätzlichen Einsparungen will Weiß im nächsten Jahr wieder schwarze Zahlen schreiben. Die ersten sechs Monate dieses Jahres waren geprägt von den Sanierungsanstrengungen. Das Konzern-Ebit liegt für das erste Halbjahr bei minus 4,9 Millionen Euro, darin sind aber Sonderaufwendungen von insgesamt 4,3 Millionen Euro enthalten. Das Ebitda ist mit 1,1 Millionen Euro positiv. Der Umsatz ging um 16 Prozent auf 55,1 Millionen Euro zurück. (sic)

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