Glasfaser bis zum privaten Endanschluss

17.07.2006
Das Berliner Fraunhofer Instituts für Nachrichtentechnik berichtet, es habe eine Methode gefunden, Glasfaser deutlich billiger zu machen. Optische Mikrochips

Dass die Glasfasertechnik bei der Datenübertragung konkurrenzlos schnell ist, aber auch ebenso teuer, haben so manche Hersteller von Netzwerkkomponenten gemerkt, als ihre Kampagnen a la "Fibre to the desk" zu nichts führten.

Doch nun berichtet das Berliner Fraunhofer Instituts für Nachrichtentechnik, es habe eine Methode gefunden, Glasfaser deutlich billiger zu machen. Optische Mikrochips aus Kunststoff - und nicht aus anorganischen Materialien wie halbleitende Substanzen oder Keramiken - seien in der Lage, Lichtinformation zu senden, zu empfangen, zu verschalten und sie in elektrische Signale zu verwandeln.

"Dadurch werden Anwendungen möglich, die bisher an den hohen Kosten für Glasfasersysteme gescheitert sind", erklärte Wolfgang Schlaak, der Leiter des Forschungsprojekts Berlin Access / Fibre to the Home.

Bei dem neu entwickelten Verfahren werden verschiedene flüssige Kunststoffe in mehreren Lagen aufgeschleudert, wodurch eine Trägerschicht, eine lichtleitende Lage und eine Deckschicht entstehen. Wird das Material strukturiert und belichtet, entstehen Leitbahnen, durch die das Licht geschickt wird. Diese polytronischen (aus Polymer und Elektronik gefertigten) Bauteile werden mit Lasern und Photodioden gekoppelt.

Zwar ist vor allem die Vernetzung von Maschinen und Rechnern in Unternehmen und Fabriken interessant, doch kommen auch Privatleute in Frage, für eine billigere Glasfaserverkabelung in Frage.

Allerdings: Die Verlegung der Lichtleiterleitungen bleibt genau so teuer wie bisher. (wl)

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