Glücklose Malocher - blaue Briefe von Alcatel, Epcos, HP, Tivoli, etc.

27.07.2001
Nachdem es mittlerweile zum probaten Mittel von Unternehmen gehört, mit Personalentsorgung auf schlechte Quartalsergebn zu reagieren, liest sich die heutige Entlassungsliste wie folgt:Der französische Telecom-Ausrüster Alcatel entlässt nach Quartalsverlusten in Höhe von 3,1 (Q2/2000: plus 344 Millionen ) Milliarden Euro 14.000 Angestellte und 4.000 Mitarbeiter mit Werksverträgen. Weitere 2.000 Stellen sollen durch Auslagerungen der Produktion entfallen. Insgesamt zählt das Unternehmen rund 110.000 Mitarbeiter. 4.000 Entlassungen beträfen Europa. Von den rund 13.500 Angestellten in Deutschland sei nach dem aktuellen Stand der Dinge niemand betroffen, so Alcatel. Allerdings ist die deutsche Alcatel SEL in Stuttgart gerade dabei, bis zu sechs Fertigungsstätten zu schließen - ein Teil des Planes der Franzosen, alles abzustoßen, was nicht zu den sechs selbst definierten Kernbereichen gehört Das sind optische Systeme und Fasern, Satellitentechnik, Unterseekabel sowie Software und Services. Konzernchef Serge Tchuruk erklärte übrigens, die Verluste seien durch das Handy-Geschäft und durch die Umstrukturierung des Konzerns entstanden. Wegen der "schwieriger Marktlage" will Siemens- und Matsushita-Tochter Epcos 750 blaue Briefe verschicken. Zusammen mit den seit März erfolgten Entlassungen von 610 Mitarbeitern und 830 Zeitarbeitern kommt das Münchener Unternehmen auf 2.190 Entlassungen. Derzeit beschäftigt der Anbieter von passiven Bauelementen über 13.00 Mitarbeiter. Weitaus kleinere Brötchen backt US-Softwerker Broadvision. Doch immerhin: Er kündigte an, nochmals 200 bis 300 Mitarbeiter zu entlassen. Der Anbieter von E-Commerce-Software hatte schon im April dieses Jahres 325 Angestelle auf die Straße gesetzt. Broadvsion begründet die Entlassungen, die zwischen 15 und 20 Prozent der Belegschaft betreffen, mit den Verlusten des 2. Quartals des laufenden Fiskalquartals (Stichtag: 30. Juni). 242,8 (Vorjahresquartal: minus 54,9) Millionen Dollar Verlust bilanzierte das Unternehmen. Der Umsatz betrug 57,4 Millionen Dollar - gegenüber dem Vorjahresquartal ein Minus von 40 Prozent.IBM-Tochter Tivoli, Anbieterin von Speicherlösungen, will in Zukunft ohne rund fünf Prozent US-Mitarbeiter seine Software losschlagen. 250 der rund 4.250 Mitarbeiter erhalten blaue Briefe. Das Unternehmen hatte im Oktober 2000 bereits rund 50 Mitarbeiter gefeuert. Laut Big Blue waren die Umsätze der Tochter geringer als erwartet. IBM will damit laut einem Unternehmenssprecher keinen Zusammenhang sehen. Die Entlassungen seien im Mai aus internen Gründen vorbereitet worden. 2.600 Stellenstreichungen trägt der japanische Elektronikkonzern Hitachi zur Entlassungsliste bei. Die Monitorfabriken in Japan, Singapur und Malaysia werden geschlossen. Hitachi werde sich bis Ende 2001 aus der Produktion von Bildröhren-Monitoren zurückziehen, mit ihnen sei kein Geschäft mehr möglich.Zwangsferien und Lohnverzicht nützten 6.000 Mitarbeitern des Computerhersteller Hewlett-Packard wenig. Sie werden entlassen. Absatzprobleme macht der Hersteller aus Palo Alto geltend, warum er rund 6,5 Prozent der aktuell auf den Lohnlisten stehenden Mitarbeiter vor die Tür setzen müsse. Insgesamt hat HP damit rund 9000 Mitarbeiter entlassen. Und damit das strapazierte Betriebsklima noch angespannter werde, gab HP gleichzeitig bekannt, dass es für das dritte Quartal (Stichtag: 31. Juli) sich Umsätze von nur mehr 9,93 bis 10,16 Milliarden Dollar betragen dürften. Ursprünglich war das Unternehmen von 11,1 Milliarden Dollar ausgegangen. Bemerkenswert ist: HP-Chefin Fiorina konnte diesen Nachrichten Positives abgewinnen, da sie in Richtung Lösungsanbieter mit starkem Servicearm wiesen. Auf das Consumergeschäft mit seinen unwilligen Protagonisten setzt sie offensichtlich immer weniger. Aber eben auf das Lösungsgeschäft: Gerade hat sich HP in den hochgehandelten und für Serveranbieter attraktive Speichermarkt eingekauft. Es erwarb Softwerker StorageApps, einen Spezialisten für plattformunabhängiges Speichermanagement, mit 350 Millionen Aktiendollar. Ferner klaubte HP für 610 Millionen Dollar in bar die rund 700 Mitarbeiter zählende Serviceabteilung des maroden IT-Lösungsanbieter Comdisco auf. (wl)

Nachdem es mittlerweile zum probaten Mittel von Unternehmen gehört, mit Personalentsorgung auf schlechte Quartalsergebn zu reagieren, liest sich die heutige Entlassungsliste wie folgt:Der französische Telecom-Ausrüster Alcatel entlässt nach Quartalsverlusten in Höhe von 3,1 (Q2/2000: plus 344 Millionen ) Milliarden Euro 14.000 Angestellte und 4.000 Mitarbeiter mit Werksverträgen. Weitere 2.000 Stellen sollen durch Auslagerungen der Produktion entfallen. Insgesamt zählt das Unternehmen rund 110.000 Mitarbeiter. 4.000 Entlassungen beträfen Europa. Von den rund 13.500 Angestellten in Deutschland sei nach dem aktuellen Stand der Dinge niemand betroffen, so Alcatel. Allerdings ist die deutsche Alcatel SEL in Stuttgart gerade dabei, bis zu sechs Fertigungsstätten zu schließen - ein Teil des Planes der Franzosen, alles abzustoßen, was nicht zu den sechs selbst definierten Kernbereichen gehört Das sind optische Systeme und Fasern, Satellitentechnik, Unterseekabel sowie Software und Services. Konzernchef Serge Tchuruk erklärte übrigens, die Verluste seien durch das Handy-Geschäft und durch die Umstrukturierung des Konzerns entstanden. Wegen der "schwieriger Marktlage" will Siemens- und Matsushita-Tochter Epcos 750 blaue Briefe verschicken. Zusammen mit den seit März erfolgten Entlassungen von 610 Mitarbeitern und 830 Zeitarbeitern kommt das Münchener Unternehmen auf 2.190 Entlassungen. Derzeit beschäftigt der Anbieter von passiven Bauelementen über 13.00 Mitarbeiter. Weitaus kleinere Brötchen backt US-Softwerker Broadvision. Doch immerhin: Er kündigte an, nochmals 200 bis 300 Mitarbeiter zu entlassen. Der Anbieter von E-Commerce-Software hatte schon im April dieses Jahres 325 Angestelle auf die Straße gesetzt. Broadvsion begründet die Entlassungen, die zwischen 15 und 20 Prozent der Belegschaft betreffen, mit den Verlusten des 2. Quartals des laufenden Fiskalquartals (Stichtag: 30. Juni). 242,8 (Vorjahresquartal: minus 54,9) Millionen Dollar Verlust bilanzierte das Unternehmen. Der Umsatz betrug 57,4 Millionen Dollar - gegenüber dem Vorjahresquartal ein Minus von 40 Prozent.IBM-Tochter Tivoli, Anbieterin von Speicherlösungen, will in Zukunft ohne rund fünf Prozent US-Mitarbeiter seine Software losschlagen. 250 der rund 4.250 Mitarbeiter erhalten blaue Briefe. Das Unternehmen hatte im Oktober 2000 bereits rund 50 Mitarbeiter gefeuert. Laut Big Blue waren die Umsätze der Tochter geringer als erwartet. IBM will damit laut einem Unternehmenssprecher keinen Zusammenhang sehen. Die Entlassungen seien im Mai aus internen Gründen vorbereitet worden. 2.600 Stellenstreichungen trägt der japanische Elektronikkonzern Hitachi zur Entlassungsliste bei. Die Monitorfabriken in Japan, Singapur und Malaysia werden geschlossen. Hitachi werde sich bis Ende 2001 aus der Produktion von Bildröhren-Monitoren zurückziehen, mit ihnen sei kein Geschäft mehr möglich.Zwangsferien und Lohnverzicht nützten 6.000 Mitarbeitern des Computerhersteller Hewlett-Packard wenig. Sie werden entlassen. Absatzprobleme macht der Hersteller aus Palo Alto geltend, warum er rund 6,5 Prozent der aktuell auf den Lohnlisten stehenden Mitarbeiter vor die Tür setzen müsse. Insgesamt hat HP damit rund 9000 Mitarbeiter entlassen. Und damit das strapazierte Betriebsklima noch angespannter werde, gab HP gleichzeitig bekannt, dass es für das dritte Quartal (Stichtag: 31. Juli) sich Umsätze von nur mehr 9,93 bis 10,16 Milliarden Dollar betragen dürften. Ursprünglich war das Unternehmen von 11,1 Milliarden Dollar ausgegangen. Bemerkenswert ist: HP-Chefin Fiorina konnte diesen Nachrichten Positives abgewinnen, da sie in Richtung Lösungsanbieter mit starkem Servicearm wiesen. Auf das Consumergeschäft mit seinen unwilligen Protagonisten setzt sie offensichtlich immer weniger. Aber eben auf das Lösungsgeschäft: Gerade hat sich HP in den hochgehandelten und für Serveranbieter attraktive Speichermarkt eingekauft. Es erwarb Softwerker StorageApps, einen Spezialisten für plattformunabhängiges Speichermanagement, mit 350 Millionen Aktiendollar. Ferner klaubte HP für 610 Millionen Dollar in bar die rund 700 Mitarbeiter zählende Serviceabteilung des maroden IT-Lösungsanbieter Comdisco auf. (wl)

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