Flash-Speicher-Spezialist aus Polen

Goodram will bekannter werden

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
In Osteuropa ist Goodram längst ein anerkannter Player im Geschäft mit Flash-Produkten. Nun will sich der Hersteller aus Polen auch in Deutschland breiter aufstellen.

Seit 16 Jahren gibt es den Brand Goodram. Der polnische Hersteller Wilk Elektronik begann damals mit der Produktion von DRAM-Modulen unter dem Goodram-Label. In den letzten Jahren wurde die Produktpalette durch SSDs, Speicherkarten und Flash Drives erweitert. Im Vergleich zum Vorjahr konnte Goodram in Deutschland seine Stückzahlen um 21 Prozent und den Umsatz um 14 Prozent steigern. Trotzdem ist die die Marke hierzulande eher unbekannt.

Wieslaw Wilk, Gründer und Vorstandsvorsitzender von Wilk Elektronik, will das Westeuropageschäft mit der Flash-Marke Goodram erheblich ausbauen.
Wieslaw Wilk, Gründer und Vorstandsvorsitzender von Wilk Elektronik, will das Westeuropageschäft mit der Flash-Marke Goodram erheblich ausbauen.
Foto: Wilk Elektronik

Wieslaw Wilk, Gründer und Chef von Wilk Elektronik, gesteht ein, dass Präsenz und Wahrnehmung in Westeuropa ist noch nicht so stark wie in Osteuropa ist. "Wir als Goodram haben zuerst die Ost- und Zentraleuropäischen Märkte addressiert, wo wir mittlerweile ein anerkannter Player und in einigen Märkten sogar Marktführer sind", erläutert Wilk. Daher habe man sich entschieden, auch die westeuropäischen Märkte zu erobern. Gut ein Drittel der Goodram-Ausfuhren gehen bereits nach Westeuropa, mit steigender Tendenz. Daneben exportieren die Polen unter anderem auch nach Japan, Korea, Taiwan, Vanuatu und Nordafrika. "Unser wichtigtster Markt ist und bleibt jedoch Europa und wir arbeiten mit Volldampf daran, die Marke Goodram auch in Westeuropa bekannter zu machen", bekräftigt Wilk.

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Dazu gehört auch eine Rebranding-Kampagne und mit IRDM ein Sub-Brand für Gamer und Designer. "Vor allem im Hinlick auf unsere weiteren Expansionspläne sind wir zu dem Schluß gekommen, dass der aktuelle Markenauftritt die Bandbreite unseres Angebotes nicht mehr angemessen repräsentiert", meint der Goodram-Chef. Abgesehen von den Veränderungen beim Graphik-Design, den Spezifikationen und den Artilkelnummern und EANs soll sich aber an den Produkten nichts ändern. "Deshalb gestalten wir das Rebranding behutsam mit dem Ziel einer größeren Markenbekanntheit bei bestehenden und neuen Kundenkreisen", so Wilk.

30 Prozent Wachstum angepeilt

Das Goodram-Geschäft in Deutschland ist ziemlich fragmentiert. "Die Produkte, die wir herstellen und liefern addressieren verschiedene Zielmärkte wie IT, GSM, Foto, Marketing und nicht zuletzt industrielle Anwendungen", sagt Wilk. Dabei läuft das Geschäft nicht ausschließlich über den Channel. So warden PC-Hersteller, System Integratoren oder Remarketer auch direkt bedient. Für den IT- und Consumer-Channel kommt Distributor Api eine besondere Rolle zu. Bei industriellen Lösungen vertreibt Goodram über Rutronik.

Jelena Konieczna, PR & Marketing Specialist bei Wilk Elektronik, zeigt auf der IFA in Berlin SD-Karten aus der Goodram-Produktion.
Jelena Konieczna, PR & Marketing Specialist bei Wilk Elektronik, zeigt auf der IFA in Berlin SD-Karten aus der Goodram-Produktion.

Auf die Frage, ob man als europäischer Hersteller überhaupt konkurrenzfähig sein kann, antwortet Wilk mit einem entschiedenen Ja. Die Produkte der unterschiedlichen Hersteller seien "relativ austauschbar", meint der Speicherspezialist. "Unser wahrer Vorteil gegenüber unserer Konkurrenz in unserem Standort im Herzen Europas", glaubt Wilk. So kann Goodram schnelle Reaktionszeiten und kurze Lieferzeiten realisieren. Doch auch beim Preis könne man mit der Konkurrenz mithalten, betont Wilk.

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Im kommenden Jahr hat sich Wilk ein Wachstum im deutschen Markt von 30 Prozent vorgenommen. "Wir möchten unser Vertriebsnetzwerk weiter ausbauen und unsere Markenbekannheit weiter steigern, sowohl im B2B-Umfeld als auch bei Endverbrauchern", erklärt er. Das will er durch die Zusammenarbeit mit neuen Vertiebspartnern, PC-Herstellern, Systemintegratoren und Kunden erreichen. "Mittel-und langfristig ist es unser Ziel, den deutschen Markt derart voranzubringen, dass Deutschland zu den Top Drei unserer Exportmärkte wird, aktuell ist der deutsche Markt was den Umsatz angeht noch nicht unter den fünf größten Exportmärkten", gibt der Goodram-Chef die Marschroute vor.

So will der Speicherhersteller mit dem Bau einer neuen Fertigungshalle die Kapazitäten verdoppeln. "Dies wird uns bei der Umsetzung unserer Ziele auch auf dem deutschen Markt sehr helfen", hofft Wilk. Eine gute Nachfrage im deutschen Channel würde zudem Wilk Elektronik bei der Auslastung der erweiterten Produktionskapazitäten weiterhelfen.

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