Bei Bekanntgabe der Alphabet-Quartalszahlen

Google-CEO kündigt Channel-Offensive an

Peter Marwan lotet kontinuierlich aus, welche Chancen neue Technologien in den Bereichen IT-Security, Cloud, Netzwerk und Rechenzentren dem ITK-Channel bieten. Themen rund um Einhaltung von Richtlinien und Gesetzen bei der Nutzung der neuen Angebote durch Reseller oder Kunden greift er ebenfalls gerne auf. Da durch die Entwicklung der vergangenen Jahre lukrative Nischen für europäische Anbieter entstanden sind, die im IT-Channel noch wenig bekannt sind, gilt ihnen ein besonderes Augenmerk.
Gegenüber Investoren erklärte Sundar Pichai, 2019 werde der Konzern im Cloud-Bereich vor allem in Vermarktung der von ihm entwickelten Produkte und Dienste investieren. Dabei fällt den Channel-Partnern eine größere Rolle als bisher zu.

Google-CEO Sundar Pichai hat laut Berichten von US-Medien gegenüber Investoren erklärt, dass sich sein Unternehmen 2019 im Cloud-Bereich darauf konzentrieren wolle, die verfügbaren Produkte und Dienste aggressiver in den Markt zu tragen. Dabei sollen auch die Channel-Partner eine zunehmend wichtige Rolle spielen. Das Produktportfolio sei umfassend und gut ausdifferenziert, so Pichai. Jetzt müsse darin investiert werden, die vorhandenen Produkte zu skalieren und zu vermarkten - "sowohl direkt als auch über unseren Channel", stellte Pichai während einer Telefonkonferenz zu Quartalszahlen der Google-Mutter Alphabet an.

Laut Google-CEO Sundar Pichai soll die Cloud-Sparte des Konzerns aggressiver und finanziell besser ausgestattet im Markt auftreten und dadurch auch der indirekte Vertrieb vorangetrieben werden.
Laut Google-CEO Sundar Pichai soll die Cloud-Sparte des Konzerns aggressiver und finanziell besser ausgestattet im Markt auftreten und dadurch auch der indirekte Vertrieb vorangetrieben werden.
Foto: Google

Dabei lobte Pichai auch Diane Greene, die ihre Aufgabe als Leiterin der Cloud-Sparte bei Google derzeit an den ehemaligen Oracle-Manager Thomas Kurian übergibt. Greene gehört bereits seit 2012 dem Verwaltungsrat von Google an, wurde aber erst Ende 2015 nach der Übernahme ihres eigenen Start-ups Bebop mit der Leitung des gesamten Cloud-Geschäfts bei Google betraut. Aufgabe der Mitgründerin und ehemaligen Chefin von VMware war es vor allem, die sehr auf Verbraucher ausgerichteten Angebote von Google Enterprise-tauglich zu machen. Das sei ihr laut Pichai gelungen. Googles Cloud-Geschäft wachse schnell und werde von einer gut aufgestellten B2B-Organisation unterstützt, betonte Pichai. Das sei vor drei Jahren nicht der Fall gewesen.

Dramatische Änderungen durch den Führungswechsel sind nicht zu erwarten. Laut Pichai haben Greene und Kurian den Plan für 2019 gemeinsam ausgearbeitet. Er sehe vor, sich darauf zu konzentrieren, Kunden aus der Liste der 5000 größten Firmen weltweit zu gewinnen sowie in den Ausbau der Verkaufs- und Absatzwege zu investieren.

Lesetipp: Googles Partnerstrategie für die Cloud

Google schlüsselt in seiner Bilanz die Zahlen seines Cloud-Bereichs nicht gesondert auf. Alphabet-CFO Ruth Porat ließ in der Telefonkonferenz lediglich durchblicken, dass "Cloud auch weiterhin einen beträchtlichen Anteil am Umsatzwachstum hat und die Google Cloud Plattform bei Alphabet nach wie vor zu den am schnellsten wachsenden Geschäftsbereichen gehört."

Google Cloud soll mit Offenheit und Multi-Cloud-Ansatz punkten

Google habe im vergangenen Jahr bewiesen, dass es auch sehr große Kunden (mit Verträgen über 100 Millionen Dollar) für sich gewinnen könne. Nun lege man Wert darauf, derartige Abschlüsse in möglichst allen vertikalen Märkten zu erreichen, so Pichai. Gegenüber dem Mitbewerb sieht der CEO sein Unternehmen vor allem dann im Vorteil, wenn es darum gehe, Applikationen direkt in der Cloud zu entwickeln und in Betrieb zu nehmen. Ein weiteres Differenzierungsmerkmal ist der ausdrückliche Multi-Cloud-Ansatz. Gerade für multinationale Unternehmen sei dieser sehr wichtig.

Sei innovativ und rede darüber: Gemeinsam mit zwei IHKs und der Gewerkschaft ver.di will Google Arbeitnehmern digitales Wissen vermitteln. Dazu trafen sich im Januar 2019 Philipp Justus (Google), Sabine Frank (Google), Lothar Schröder (ver.di), Gerhard Eschenbaum (IHK Düsseldorf), Sundar Pichai (Google), Katharina Hochfeld (Fraunhofer IAO), Armin Barbalata (IHK München und Oberbayern) und Annette Kroeber-Riel (Google).
Sei innovativ und rede darüber: Gemeinsam mit zwei IHKs und der Gewerkschaft ver.di will Google Arbeitnehmern digitales Wissen vermitteln. Dazu trafen sich im Januar 2019 Philipp Justus (Google), Sabine Frank (Google), Lothar Schröder (ver.di), Gerhard Eschenbaum (IHK Düsseldorf), Sundar Pichai (Google), Katharina Hochfeld (Fraunhofer IAO), Armin Barbalata (IHK München und Oberbayern) und Annette Kroeber-Riel (Google).
Foto: Google

Offenheit für Multi-Cloud war bereits im November beim Google Cloud Summit in München ein wichtiges Thema. Um Glaubwürdigkeit bei dieser Frage warb Google mit Verweisen auf seine traditionelle Offenheit, Beiträge zur Open-Source-Community wie TensorFlow und Istio und das Versprechen an die Kunden, die Google Cloud jederzeit einfach und ohne große Änderungen der Strategie auch wieder verlassen zu können.

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