Google Earth verärgert Koreaner

18.06.2007
Orthographische und vermeintliche Namensfehler in Google Earth und Google Maps kratzen an der nationalen Ehre der Koreaner. Steine des Anstoßes sind unter anderem Namensschreibweisen für Berge und Inseln, die auch von China und Japan beansprucht werden.

Offensichtliche und vermeintliche Namensfehler in Google Earth und Google Maps kratzen an der nationalen Ehre der Koreaner. Steine des Anstoßes sind unter anderem Namensschreibweisen für Berge und Inseln, die auch von China und Japan beansprucht werden.

Berg Baekdu (Paektusan) an der nordkoreanisch-chinesischen Grenze heißt bei Google Earth zum Beispiel nach der chinesischen Aussprache des Namens Baitoushan (Weißkopfberg). Wer danach sucht, findet den von den Chinesen auch Changbai (ewig weiß) genannter Berg aber auch unter der veralteten koreanisch-romanischen Schreibweise Paektu. Erst im Jahr 2000 wurde die komplizierte Romanisierung koreanischer Namen in Südkorea reformiert, weshalb die Bewohner der Halbinsel sich nicht wundern müssen, dass international noch vielfach die alte Schreibweise vorherrscht.

Da sowohl die Koreaner als auch die Mandschuren den Mount Baekdu als Ursprung ihrer Vorväter verehren, kam es immer wieder zu Gebietsstreitigkeiten. 1962 haben sich China und Nordkorea darauf geeinigt, den Berg mit dem Vulkankrater einfach zu teilen. Aber bei den Asiatischen Winterspielen 2007 im chinesischen Changchun hat eine Gruppe südkoreanischer Sportler Banner hochgehalten, in dem es hieß, "Mount Baekdu ist unser Territorium". Zuvor hat China bei der Ausschreibung für die Olympischen Winterspiele 2018 Broschüren verteilt, in denen der Berg als chinesisches Territorium und "natürliches nationales Erbe" bezeichnet wurde.

Noch mehr erregen sich die Koraner offenbar darüber, dass das Mini-Archipel Dokdo, japanisch Takeshima, bei Google Earth vor allem unter dem Namen Liancourt Rocks zu finden ist. Mit diesem von einem französischen Walfischfänger 1849 vergebenen Namen wird international versucht, in dem bis heute anhaltenden Territorialstreit zwischen Südkorea und Japan neutral zu bleiben.

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