Google gegen Microsoft

23.02.2007

Das US-Unternehmen Google fasst mit seiner Online-Suite "Apps Premier" den Markt für Office-Kommunikation ins Auge und attackiert damit Microsoft.

In "Apps Premier" hat Google Folgendes zusammengefasst: ein zehn Gigabyte großes E-Mail-Postfach, den Google-Kalender, Internettelefonie, Text- und Tabellenkalkulationen sowie mobile Funktionen wie die Übertragung der E-Mails auf BlackBerrys sowie Telefonunterstützung. Eine Präsenta- tionssoftware fehlt aber.

Unternehmen können das Paket für 38 Euro je Arbeitsplatz und Jahr buchen. Die Applikationen laufen ausschließlich auf Servern. Laut dem Unternehmen sollen bis Ende des Jahres Blog-Werkzeuge hinzugefügt werden. Zudem soll eine Vertriebsmannschaft für SMB- und Enterprise-Kunden aufgebaut werden.

Googles Hosting-Angebot steht in Konkurrenz zu Microsofts Office Live; jedoch platziert das Unternehmen "Apps" realistischerweise nicht gegenüber Office, sondern als Zusatz beziehungsweise als ausschließlich auf zentrale Office-Funktionen beschränkte Alternative.

In den USA demonstrieren Kunden der seit August 2006 kostenlos angebotenen Standard-Edition "Google Apps", dass sie die Funktionen schätzen. Insgesamt nutzen laut Google mehr als 100.000 Firmen und Universitäten die Standard- beziehungsweise die Education-Version, darunter die Konzerne Procter & Gamble und General Electric, ferner Krankenhäuser und Google selbst. "Office Live" zählt laut Microsoft rund 250.000 Abonnenten. In Deutschland läuft gerade die Beta-Phase dieses Angebots.

Analysten erklärten, Microsoft müsse jetzt den Wert seines Office-Angebots klarer darstellen. Googles Offerte sei durchaus in der Lage, dem Redmonder Konzern das Terrain streitig zu machen. Allerdings bemängelten sie die kaum vorhandenen Offline-Fähigkeiten von "Apps Premier". Allein der Im- und Export von Tabellen- und Textdateien ist möglich.

Wolfgang Leierseder

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