Kein strikte 90-Tage-Frist

Google lockert Bestimmungen zu Veröffentlichung von Sicherheitslücken

19.02.2015
Google nimmt künftig bei der Veröffentlichung von Schwachstellen im Internet mehr Rücksicht auf die betroffenen Softwarehersteller.
Foto: Elke Sawistowski / pixelio.de

Der Konzern hatte sich zuletzt heftige Kritik von Microsoft zugezogen, weil das Google-Sicherheitsteam eine Windows-Lücke zwei Tage vor der Veröffentlichung eines Sicherheitsupdates im Detail beschrieben hatte. Dieses Vorgehen bietet Angreifern unfreiwillig Gelegenheit, die Lücken für sich auszunutzen. Auch zum Apple-Betriebssystem OS X hatte Google zuletzt Details über Sicherheitslücken veröffentlicht, bevor sie mit einem "Patch" geschlossen wurden.

Die von Google angesetzte Frist von 90 Tagen soll demnach, wenn sie auf ein Wochenende oder US-Feiertag fällt, auf den nächsten Wochentag verschoben werden. Zudem gewährt Google Unternehmen in bestimmten Fällen eine Schonzeit von weiteren 14 Tagen, wenn ein Patch bereits in Arbeit ist und kurz vor der Veröffentlichung steht.

Seit vergangenen Juli arbeiten Google-Mitarbeiter unter dem Namen "Project Zero" daran, Sicherheitslücken im Netz und in breit genutzter Software gezielt aufzuspüren. Microsoft-Manager Chris Betz mahnte nach dem Vorfall um die Windows-Lücke eine besser koordinierte Zusammenarbeit an. Kritiker werfen Google eine heuchlerische Haltung vor, weil Fehler anderer bloß gestellt werden, im eigenen System Android (Version 4.3 und älter) aber große Sicherheitslücken klafften, die von Google nicht mehr geschlossen würden. (dpa/mb)

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