Seit Jahren kämpfen Microsoft und Yahoo um Marktanteile im Suchmaschinenbereich und investieren erhebliche Summen in neue Technologien. Grund ist in erster Linie das Geschäft mit Werbung, von dem Google derzeit den weitaus größten Anteil einstreicht. Für die beiden Konkurrenten bleiben in diesem Bereich - salopp gesagt - lediglich die Krümel übrig. Nun wollen die drei Unternehmen Webmastern das Leben erleichtern. Eine entsprechende Partnerschaft der Firmen wurde heute angekündigt. Dabei geht es um die Art und Weise, wie Webmaster oder Online-Publisher den Inhalt ihrer Sites an Suchmaschinenbetreiber übergeben können, damit diese indexiert werden.
Laut eines Berichts des IDG News Service wollen die drei Konkurrenten künftig allesamt das sogenannte "Sitemap Protocol" unterstützen. Dieses ist Open Source und basiert auf XML. Sitemap Protocol wurde von Google entwickelt und ist bei dem Unternehmen seit etwa 18 Monaten im Einsatz. Yahoo wird laut Bericht diese Technologie ab heute übernehmen, das bisher eingesetzte Protokoll soll aber weiter unterstützt werden. Microsoft soll Anfang 2007 auf Sitemap Protocol umsteigen.
Das Sitemap Protocol erlaubt es Webmastern, Suchmaschinen über die URLs auf ihren Sites zu informieren. Dabei können beispielsweise auch Unterseiten angegeben werden, die über die herkömmliche Navigation der Site nicht auffindbar sind. Neben einfachen URLs kann das Protokoll auch weiterführende Angaben enthalten, etwa, wann eine URL das letzte Mal aktualisiert wurde, oder wie wichtig sie im Vergleich zu anderen URLs der Site ist.
Die neue Partnerschaft von Google, Microsoft und Yahoo erleichtert somit die Arbeit für Webmaster, da Sitemaps künftig nicht mehr für jeden der drei Suchmaschinenbetreiber extra formatiert werden müssen. "Der Nutzen für Publisher besteht darin, dass sie mehr Inhalte schneller indexiert bekommen", so Tim Mayer, Senior Director of Global Search bei Yahoo.
Darüber hinaus sind die drei Unternehmen der Ansicht, dass ein einheitliches Protokoll Sitemaps generell verbessern wird. In der Folge würden die Crawler effektiver arbeiten und damit die Suchergebnisse verbessern, was wiederum den Endanwendern zugutekommt.
Als nächsten Schritt wollen die Unternehmen andere Suchmaschinenbetreiber sowie Hersteller von Softwareprodukten wie beispielsweise Content-Management-Systemen davon überzeugen, ebenfalls Sitemap Protocol zu unterstützen. Das Protokoll wird unter der Attribution-ShareAlike Creative Commons License angeboten, weitere Informationen zu Sitemap Protocol finden Sie auf dieser Seite. (pcwelt/mf)