Grafikkarten laufen künftig unter dem Namen Hercules

03.09.2000
Das Unternehmen Guillemot hat sich jetzt auch im deutschen Markt etabliert. Nach der erfolgreichen Markenetablierung werden die Grafikkarten aber in Zukunft unter dem Namen Hercules vertrieben.

Noch vor zwei Jahren auf der Cebit konnten die meisten Kunden nicht mal unseren Namen richtig aussprechen. In diesem Jahr hat uns die Nachfrage hier am Stand selbst überrascht - wir werden noch zusätzlich Produkte aus anderen europäischen Niederlassungen anfordern müssen", berichtet Andreas Müller, General Manager bei der Guillemot GmbH in Düsseldorf. Stolz ist er auch auf das Wachstum der GmbH: "Im Geschäftsjahr 1998/99 haben wir eine Steigerung von 86 Prozent erreicht. Dass Guillemot ein expandierendes Unternehmen ist, belegt auch unser Aktienkurs. In den letzten drei Monaten stieg der Wert von 70 auf 140 Euro", so Müller weiter.

Strategisch wird sich bei dem französischen Unternehmen einiges ändern: Die Verquickung der Software-Firma Ubi-Soft mit Guillemot wird aufgelöst. Künftig werden beide Geschäftsbereiche als separate Firmen unabhängig agieren. Unter dem Namen Guillemot laufen alle Hardware-Produkte wie Zubehör und Spiele weiter. Allerdings gibt es auch hier eine Änderung: Nach der Übernahme des amerikanischen Grafikkartenherstellers Hercules, womit die Franzosen den Fuß in den US-Markt gesetzt haben, werden alle Niederlassungen weltweit die Grafikkarten unter dem Namen Hercules vermarkten. Im Soundbereich bleibt aber der Name Guillemot bestehen. "In den europäischen Ländern wie Frankreich oder Deutschland ist die Brand-Awareness von Guillemot-Produkten sicher hoch. Aber wir müssen einheitlich auf allen Märkten agieren", begründet Müller die Änderung.

Zusammenarbeit mit Nvidia weiter ausbauen

Nach Elsa will sich auch Guillemot in das Low-End-Segment wagen: "Wir werden von diesem Bereich nicht die Finger lassen. Die Stückzahlen, die dort gehen, sind hoch interessant. Aber es ist natürlich schwierig, gegen solche Anbieter wie ATI zu bestehen", meint Müller. Frühestens im Mai will Guillemot erste Produkte für das Billigsegment vorstellen. Auch hier wollen die Franzosen ihrem Chiplieferanten Nvidia treu bleiben. "Man sollte gute Kontakte zu seinem Chiplieferanten - gerade in unserem Bereich - für eine Erweiterung beibehalten", sagt der Guillemot-Manager.

Beim von Nvidia vorgestellten Händlerkonzept auf der diesjährigen Cebit will sich Guillemot anschließen: Die amerikanische Chipschmiede wird in Deutschland ein Netz von zertifizierten Distributoren aufbauen, die ausschließlich getestete Produkte mit Gütesiegel vertreiben dürfen. "Wir werden uns diesem Programm anschließen und unseren Händlern noch einen Zusatzbonus garantieren", erklärt Müller.

Außerdem wird Guillemot den Firmensitz im Sommer von Düsseldorf nach Nürnberg verlegen. Was natürlich nichts damit zu tun hat, dass Müller aus Franken stammt. (ch)

www.guillemot.com

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