Greener Apple: Steve Jobs antwortet auf Vorwürfe von Umweltschützern

03.05.2007
Seit längerem steht Computerhersteller Apple in der Kritik der Umweltschützer. Nun antwortet Apple-Chef Steve Jobs auf die Vorwürfe von Greenpeace und Co.

Seit längerem steht Computerhersteller Apple in der Kritik der Umweltschützer. Auf der Macworld Expo belagerte Greenpeace gar das Tagungsgebäude, um gegen giftige Komponenten in iPod, Macbook und Mac Pro zu protestieren (ChannelPartner berichtete). Auch im kürzlich veröffentlichten Umweltranking der PC-Hersteller belegte Apple den letzten Platz.

Nun hat sich Apple-Chef Steve Jobs zu den Vorwürfen geäußert. In seinem Artikel "A Greener Apple" weist er die Vorwürfe zurück, räumt aber ein, dass Apple Fehler in der Kommunikation begangen habe: "Wir haben die Dinge, die wir gut machen, nicht kommuniziert."

So biete Apple seit Mitte 2006 keine Röhrenmonitore mehr an. Die so genannten CRTs sind laut Jobs besonders stark mit Blei belastet: "Unser erster CRT-basierter iMac enthielt 484 Gramm Blei, die dritte Generation des LCD-basierten iMac weniger als ein Gramm." Auch bei Einhaltung der RoHS-Bestimmungen halte sich Apple strikt an die Vorgaben, während andere Hersteller Ausnahmegenehmigungen hätten und immer noch Geräte mit hohen Konzentrationen des kanzerogenen hexavalenten Chroms und der ebenfalls gesundheitsschädlichen polybromierten Diphenylether in Umlauf brächten.

Entgegen der üblichen Firmenpolitik verrät Jobs sogar, welche Pläne Apple hat, um zukünftig Umweltstandards besser einzuhalten. So will das Unternehmen noch 2007 Macs mit LED-Hintergrundbeleuchtung auf den Markt bringen, da die derzeit verwendeten LCDs Quecksilber enthielten. Bis Ende 2008 soll bei der Display-Produktion außerdem komplett auf Arsen verzichtet werden. Bis dahin sollen Apple-Produkte auch PVC und BFR-frei (Brominated Flame Retardants) werden.

Steigende Recyclingquote: Bis 2010 will Apple 28 Prozent alter Geräte der Wiederverwertung zuführen.
Steigende Recyclingquote: Bis 2010 will Apple 28 Prozent alter Geräte der Wiederverwertung zuführen.

Auch auf den Vorwurf, Apple würde zu wenig für die umweltschonende Wiederverwertung von Altgeräten tun, geht Jobs ein. Das Unternehmen habe 2006 zirka 6,5 Millionen Kilo Elektroschrott recycelt. Dies entspräche 9,5 Prozent der Masse aller sieben Jahre zuvor verkauften Apple-Produkte. Der Anteil soll laut Jobs auf fast 30 Prozent im Jahr 2010 steigen.

Um die Recyling-Quote zu steigern, bietet Apple beispielsweise einen zehnprozentigen Rabatt auf neue iPods, wenn der Kunde seinen alten iPod zum Recycling in den Laden bringt. Das Rabattangebot, das bisher auf Apple Stores in USA beschränkt war, soll in diesem Jahr auf alle Läden ausgeweitet werden.

Jobs schließt mit der Hoffnung, der Leser sei ebenso erfreut wie er, dass Apple bereits so viel für die Reduzierung schädlicher Substanzen und das Recycling getan habe. "Es tut uns Leid, dass wir Sie so lange im Dunkeln darüber gelassen haben." (haf)

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