Griechenland will mit Privatisierungen 1 Mrd EUR jährlich erlösen

02.06.2010
ATHEN (Dow Jones)--Die griechische Regierung will in den kommenden drei Jahren durch Privatisierungen jährlich 1 Mrd EUR erlösen. Wie Finanzminister George Papaconstantinou am Mittwoch auf einer Pressekonferenz erläuterte, sollen 49% an der operativen Sparte der verlustbringenden staatlichen Eisenbahngesellschaft OSE sowie 39% der griechischen Post verkauft werden. Zudem will der griechische Staat mehrere Casinos sowie verschiedene Beteiligung zum Beispiel an Wasserwerken zu Geld machen. Die Privatisierungserlöse sollen dabei helfen, das griechische Staatsdefizit zu senken.

ATHEN (Dow Jones)--Die griechische Regierung will in den kommenden drei Jahren durch Privatisierungen jährlich 1 Mrd EUR erlösen. Wie Finanzminister George Papaconstantinou am Mittwoch auf einer Pressekonferenz erläuterte, sollen 49% an der operativen Sparte der verlustbringenden staatlichen Eisenbahngesellschaft OSE sowie 39% der griechischen Post verkauft werden. Zudem will der griechische Staat mehrere Casinos sowie verschiedene Beteiligung zum Beispiel an Wasserwerken zu Geld machen. Die Privatisierungserlöse sollen dabei helfen, das griechische Staatsdefizit zu senken.

Griechenland hatte sich mit der Europäischen Union und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) auf ein dreijähriges Sparpaket geeinigt. Dabei hatte sich die Regierung verpflichtet, bis Ende dieses Monats die Restrukturierung der Eisenbahngesellschaft OSE voranzutreiben. Das Unternehmen habe Schulden von mehr als 10 Mrd EUR angehäuft und mache jährlich rund 1 Mrd EUR Verlust, sagte Papaconstantinou. Papaconstantinou kündigte zudem die Restrukturierung des griechischen Erdgasmonopols an, um die Grundlage für eine Privatisierung zu schaffen.

Dem Finanzminister zufolge hat sich Griechenland gegenüber EU und IWF verpflichtet, zwischen 2011 und 2013 jährlich 1 Mrd EUR durch Privatisierungen zu erlösen. Er sei jedoch zuversichtlich, diese Summe zu übertreffen, sagte Papaconstantinou.

Neben Anteilsverkäufen kämen auch Börsengänge oder private Betreiberverträge in Betracht, erläuterte der Finanzminister. Dies beinhalte die Häfen, Flughäfen sowie den Immobilienbesitz des griechischen Staats. So wird ein Börsengang für den 55-prozentigen Anteil des griechischen Staates am internationalen Flughafen von Athen erwogen. Der Flughafen wird von Hochtief betrieben und die griechische Regierung verhandelt derzeit mit dem Essener MDAX-Konzern über eine Verlängerung der Konzession.

Papaconstantinou nannte kaum Details zu den Privatisierungsplänen, die ihm zufolge über einen Zeitraum von drei Jahren und nach verschiedenen Studien durchgeführt werden.

Festhalten möchte die griechische Regierung an ihren Beteiligungen am Staatsunternehmen OPAP SA sowie dem griechischen Glücksspielmonopol. Eine Veräußerung eines weiteren Anteils am Telekomkonzern Hellenic Telecommunications Organization SA (OTE), an dem die Deutsche Telekom AG 30% hält, sei nicht geplant.

-Von Alkman Granitsas, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 29725 104, unternehmen.de@dowjones.com DJG/DJN/has/brb Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de

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