Pfusch, wohin man schaut

Grobe Fehltritte im Elektronik-Design

06.10.2015
Von Benj Edwards

Das winzige Schnurlostelefon


Geräte: Schnurlostelefone
Gerade wurden Schnurlostelefone erwähnt, die klein genug scheinen verschluckt oder eingeatmet werden zu können. Seit den frühen 1990iger Jahren verkleinern Hersteller von Schnurlostelefonen ständig ihre Produkte. Das Ganze ist zu einem Wettrüsten der Miniaturisierung übergegangen bei dem der Nutzen für den Kunden auf der Strecke geblieben ist.

Bei Mobiltelefonen ist dieser Trend verständlich, da man kleinere Geräte in der Tasche herumtragen muss. Doch Schnurlostelefone sind lediglich der Ersatz der haushaltüblichen und schnurgebundenen Telefone. Wir Kunden waren eigentlich immer glücklich über die Größe der Telefone und der Hörer, da man diese mit durchschnittlichen Fingern einfach bedienen und zum Freihalten der Hände auch zwischen Wange und Schulter einklemmen konnte. Der Designfehler kann also in nur einem Satz benannt werden: Schnurlostelefone sind keine Mobiltelefone, weswegen sie nicht verkleinert werden müssen.

Erwarten die Hersteller von meinem Schnurlostelefon, dass ich es in der Hosentasche mit mir herumtragen möchte um schnellstmöglich auf einen Anruf reagieren zu können? Falls dem so wäre, würde es erklären warum Schnurlostelefone auf diese winzige Größe schrumpfen mussten. Doch ich denke, dass 99 Prozent aller Telefonnutzer ihr Schnurlostelefon nicht wie ein Handy benutzen.

Was haben sich die Unternehmen dabei gedacht? Wahrscheinlich mussten die Telefonhersteller ihre Ware sichtbar von Konkurrenzprodukten abheben. Dies ging am besten über die Größe. Denn ein kleines Schnurlostelefon sieht technologisch fortgeschrittener und dadurch für den modernen Kaufgeschmack attraktiver aus. Ich befürchte jedoch, dass jeder Käufer eines Miniaturtelefons den Kauf nach kürzester Zeit bereut hat.

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