Contentcard und Brodos

Größere Produktauswahl im eigenen Shop

01.07.2014
Um den Kunden auch Produkte präsentieren und verkaufen zu können, die nicht im eigenen Shop vorrätig sind, bietet Contentcard eine Alternative mit dem ContentKiosk. Eine gute Idee auch für Cross Selling.
POSA-Karten oder E-Voucher-Systeme können bei guter Platzierung im Shop die Kunden zu Zusatzkäufen animieren.
POSA-Karten oder E-Voucher-Systeme können bei guter Platzierung im Shop die Kunden zu Zusatzkäufen animieren.

Apple hat den Online-Einkauf von digitalen Inhalten mit der Eröffnung des App-Stores im Jahr 2008 gesellschaftsfähig gemacht. Heute ist es für viele Endanwender selbstverständlich, Musik, Filme Bücher, Zeitschriften, Software oder Gutscheine im Internet zu kaufen. Der Trend nimmt zu und immer mehr Produkte, die früher über die Ladentheke des Handels zu den Kunden kamen, wandern ab in Onlineshops.

Mit im Shop platzierten POSA-Karten (Point of sales activated) kann ein stationärer Händler seinen Kunden solche digitalen Angebote ebenfalls unterbreiten. "Es hat zweieinhalb Jahre gedauert, um den Handel davon zu überzeugen", erzählt Markus Rieker, COO bei der Contentcard AG. Das nächste Problem war die POS-Platzierung. Um bei der zunehmenden Zahl der Angebote eine gute Auswahl präsentieren zu können, sind mehrere Quadratmeter Präsentationswand nötig.

Als Alternative oder als Ergänzung zu den Karten bietet die Contentcard AG den "ContentKiosk" für den Verkaufsraum an. Ein Bildschirmsystem, auf dem der Händler die virtuellen Produkte im Shop abbilden kann und der Kunde sich zum Beispiel während einer Wartezeit durch die Angebote klicken kann. Derzeit bietet das System über 4.000 digitale Produkte. Ähnlich wie beim Onlineshoping zuhause packt der Kunde seine Produkte in seinen Warenkorb und gibt an, ob er die Lieferung nach Hause oder zur Abholung an die Stora-Adresse liefern lassen will. Abschließend druckt ihm das System einen Zahlungsbeleg aus, den er an der Kasse des Händlers begleicht, und damit wird der Auftrag beim jeweiligen Anbieter aktiviert.

Der ITK-Distributor Brodos AG, bei dem Fachhändler das System kaufen können, arbeitet stetig daran, das Content-Angebot für den eigenen Brodos Marketplace in Verbindung mit dem ContentKiosk noch weiter auszubauen. Auf diese Weise wandern auch immer mehr TK-fremde Angebote, zum Beispiel aus den Bereichen IT-Zubehör, Büroartikel oder auch Baumarktartikel und Produkte aus Sport und Freizeit in das Portfolio. "Dadurch kann der Händler heute Sortimente mit verkaufen, die er bisher noch gar nicht ins Auge gefasst hatte", sagt Stefan Vitzithum, COO bei der Brodos AG. Der Distributor wählt nach eigenen Angaben nur vertrauenswürdige Hersteller aus und schließt mit ihnen entsprechende Servicelevel Agreements ab.

Online-Preise versus Store-Preise

Der Nachteil aus heutiger Händlersicht: Die Marge ist schlechter als früher, da die von Brodos in das System gelieferten Endkundenpreise an tagesaktuelle Online-Preise angepasst werden. "Aber wenn sich in den Läden die Frequenz nicht erhöht, bekommen die stationären Händler Schwierigkeiten. Denn die Kunden, die bereit sind, in einem Geschäft 30 Prozent mehr zu bezahlen, als in Internet, werden tendenziell weniger werden", sagt der Brodos-Manager.

Die Endkundenpreise, die den Kunden auf der digitalen Verkaufsplattform des Händlers angezeigt werden, stammen aus der Feder der Brodos AG. Um die Preise tagesaktuell an den Onlinehandel anzupassen hat Brodos einen Dienstleister beauftragt, der jede Nacht über 100.000 Preise scannt. Um einen fairen Handelspreis zu ermitteln, hinterlegt Brodos diese Preise dann mit einem vorgegebenen Handelsalgorythmus und liefert das Endergebnis in das ContentCard-System der Händler. "Der Händler hat eine sichere Marge und wir helfen ihm dabei, einen fairen Preis zu erzielen", sagt Vitzithum. Grundsätzlich hat aber jeder Betreiber des ContentKiosk die Möglichkeit, die Preise auch selbst zu editieren.

Ein kompletter ContentKiosk kostet den Händler bei der Brodos AG 200 Euro plus 20 Euro monatliche Serviekosten.Als Handgerät für den Ausdruck von so genannten e-Vouchers bietet Contentcard alternativ den MiniKiosk an. Dieses Gerät liefert Brodos für 100 Euro. An monatlichen Servicegebühren fallen 10 Euro an.

Bonität und Risiko

Das Risiko ist vom Anbieter bis hin zum Händler gleich Null. Der Händler muss für das über ContentCard präsentierte Angebot nicht in Vorleistung gehen, da sämtliche Produkte ohne Aktivierung keinen Wert darstellen. Erst wenn der Kunde mit seiner gewählten POSA-Karte oder dem ausgedruckten Zahlbeleg zur Kasse geht und bezahlt, erhält die Karte oder der Beleg einen Wert.

Startet ein Händler die Aktivierung einer Karte oder eines Gutscheincodes, läuft im Hintergrund eine Reservierungsabfrage, die das Kreditlimit des Händlers abfragt und ob er berechtigt ist, diese Karte zu aktivieren. Gibt das System eine positive Rückmeldung, kann der Händler den Vorgang durchführen. Im Abrechnungssystem hat der Content-Anbieter auch jederzeit die Möglichkeit zu sehen, welche Karten über welchen Händler verkauft wurden und der Händler kann seine Abrechnungen online prüfen.

Dass ein Kunde mit einer Karte im Laden steht und der Händler ihn ohne Aktivierung nach Hause schicken muss, weil sein Kreditlimit erschöpft ist, kann nicht passieren. Die Systeme im Hintergrund haben ein Limitwarnsystem. Überschreitet ein Händler die eingestellte Schwelle, wird der Vertriebsmitarbeiter von Content-Card informiert, der sich dann mit dem Händler in Verbindung setzt, um den Fall zu klären.

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