Größter iMac aller Zeiten

11.09.2006
Apples Intel-iMacs sind gerade mal acht Monate auf dem Markt, da kommt schon die nächste Generation. Die Rechner bekommen mit dem Core 2 Duo nicht nur einen neuen Prozessor, sondern mit einem 24-Zoll-Modell auch einen großen Bruder.

Von Dr. Thomas Hafen

Nur 210 Tage hatte Apple gebraucht, um seine komplette Produktpalette auf Intel-Prozessoren umzustellen. Zur Worldwide Developers Conference (WWDC), die Anfang August in San Francisco stattfand, präsentierte Steve Jobs mit dem "Mac Pro" den Nachfol-ger des High-End-Profi-Desktops "Power Mac". Mit zwei Xenon-5100-Dual-Core-CPUs (Codename "Woodcrest"), bis zu 3 GHz Taktrate, maximal 16 GB Arbeitsspeicher und Platz für zwei TB Festplattenkapazität hat das Gerät mächtige Leistungsreserven.

Doch kaum ist der Hersteller am einen Ende seiner Produktkette angelangt, fängt er wieder vorne mit ersten Renovierungsarbeiten an. Der All-in-One-Rechner "iMac", den Apple als Erstes auf Intel-Prozessoren umgestellt hatte, bekommt nur acht Monate nach seiner Einführung ein neues Herz verpasst. Die Umstellung war abzusehen, denn der bisher verwendete Intel-Doppelkern-Chip "Core Duo" (Codename "Yonah") galt ohnehin nur als Übergangslösung. Nun kommt der "Core 2 Duo", dessen Notebook-Variante unter dem Codenamen "Merom" bekannt ist, während die Desktop-Variante "Conroe" heißt. Im iMac kommt die Merom-Variante zum Einsatz, die mit maximal 2,33 GHz getaktet werden kann.

Die Leistung soll sich laut Apple durch den neuen Chip um bis zu 50 Prozent erhöhen. Ursache für die Leistungssteigerung sind neben der erhöhten maximalen Taktrate die 64-Bit-Erweiterung EM64T und der auf 4 MB verdoppelte Level-2-Cache, den sich die beiden Prozessorkerne teilen. Auch die 128-Bit-SSE3-Vektor-Engine, die mit dem Intel-Core-2-Duo-Prozessor erstmals in der iMac-Produktfamilie eingesetzt wird, soll den Rechner beschleunigen. Sie ist in der Lage, 128-Bit-Berechnungen in einem einzigen Taktzyklus auszuführen, und kann eine einzige Anweisung auf mehrere Daten gleichzeitig anwenden.

Erweiterung nach oben ...

Doch die bisherigen iMac-Modelle haben nicht nur einen neuen Prozessor, sondern auch einen großen Bruder bekommen: Der größte iMac aller Zeiten ist mit einem 24-Zoll-Display ausgestattet, das mit einer Auflösung von 1.920 x 1.200 Pixeln voll HDTV-tauglich ist. Der Bildschirm, der damit 30 Prozent mehr Anzeigefläche als der 20-Zöller bietet, ist außerdem heller als die Monitore in den kleineren iMacs und bietet mit 178 Grad (20-Zoll-Modell: 170 Grad) einen größeren Betrachtungswinkel.

Um den Riesenschirm ordentlich ansteuern zu können, hat Apple dem Rechner eine schnellere Grafikkarte spendiert. Die Nvidia Geforce 7300 GT ist mit 128 MB Video-RAM ausgerüstet, ein ähnliches Modell arbeitet auch im Mac Pro. Optional ist eine Geforce 7600 GT mit 256 MB Videospeicher erhältlich. Erstmals bei iMacs gibt es außerdem die Möglichkeit, per "Configure to Order" (CTO) eine schnellere CPU auszuwählen. Gegen einen Aufpreis von 250 Euro lässt sich die Taktrate des Core 2 Duo von 2,16 auf 2,33 GHz beschleunigen.

... und nach unten

Der kleinste iMac mit 17 Zoll ist um 300 Euro billiger geworden - oder besser gesagt: Das bisher nur mit einer Schüler- und Studenten-Lizenz erhältliche "Edu"-Modell gibt es nun für alle. Der Einsteiger-iMac ist allerdings massiv abgespeckt: Der mit 1,83 GHz getaktete Prozessor kann nur auf 2 MB L2-Cache zugreifen und darf maximal 2 GB RAM adressieren.

Alle anderen Modelle, inklusive eines 2 GHz schnellen 17-Zöllers, können mit bis zu 3 GB RAM aufgerüstet werden und verfügen in der Standardkonfiguration mit 1 GB bereits über doppelt so viel Arbeitsspeicher wie der Einsteiger-iMac.

Diese Einschränkung ließe sich ebenso verschmerzen wie die Tatsache, dass der Einsteiger-iMac im Unterschied zu den anderen Modellen kein Bluetooth an Bord hat. Doch spätestens beim optischen Laufwerk hört der Spaß auf: Der 17-Zoll-Billig-iMac verfügt nämlich nur über ein so genanntes "Combo-Drive", das keine DVDs brennen kann. Alle anderen iMacs bietet das Slot-in Superdrive, das DVDs und Double-Layer-DVDs brennen kann, mit maximal achtfacher Brenngeschwindigkeit aber nicht zu den schnellsten gehört.

Upgrade für Mac mini

Zeitgleich mit den iMacs hat Apple auch dem Mac mini ein Upgrade spendiert. Die Core-Solo-Variante gibt es nicht mehr, stattdessen verfügt das Einstiegsmodell, das weiterhin 600 Euro kostet, über einen mit 1,66 GHz getakteten Core-Duo-Prozessor. Die um 180 Euro teurere Variante ist 1,83 GHz schnell.

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