Größter Schlag gegen Raubkopierer

25.03.2004
In einer groß angelegten Aktion durchsuchten Ermittler Wohnungen, Büroräume und Rechenzentren - und wurden fündig. Von ComputerPartner-Redakteurin Marzena Fiok

In der vergangenen Woche fand in Deutschland die weltweit größte und umfangreichste Razzia gegen Raubkopierer statt: Fast 800 Wohnungen, Firmenräume und Rechenzentren im Raum München, Frankfurt/Main, Bremen, Köln und im Ruhrgebiet wurden durchsucht. Es kam zu mehreren Verhaftungen. Wie die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen e. V (GVU) mitteilt, ist den Ermittlern damit der bisher weltweit größte Schlag gegen die Raubkopie-Mafia gelungen.

Insgesamt wurden 19 Internetserver sichergestellt, die Raubkopien von Filmen und Software im Umfang von insgesamt 38 Terabyte (38.000 Gigabyte) zur Verbreitung vorrätig hielten. Außerdem wurden über 40.000 Datenträger und weit über 200 Computeranlagen beschlagnahmt.

Gleichzeitig wurde eine Bande von Wirtschaftskriminellen im Ruhrgebiet zerschlagen, die Händler mit aktuellen Kinofilmen und neu-ester Software auf DVDs und Video-CDs belieferte. Unter den Tätern im Alter von 20 bis 45 Jahren herrschte Arbeitsteilung, die meisten kannten nicht mal die wahre Identität der Gruppenmitglieder. Man nannte sich "Rubinius", "Alf" oder "Mogli".

Die Gruppe unterhielt eine Kopierstraße mit 24 Highspeed-Brennern. Der 42-jährige Kopf der Bande hatte einen Sicherheitsdienst aufgebaut, der die Produktionsstätte bewachte. Der Schaden für die Entertainment-Wirtschaft wird auf einen hohen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag geschätzt.

Marzena Fiok

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