Große Defizite in der Personalplanung

Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.

Sehr wenig Teilzeitarbeit

Mit den modernen Methoden der Arbeitsorganisation scheinen viele Mittelständler auf Kriegsfuß zu stehen. Immerhin gaben fast alle Studienteilnehmer an, dass sie flexible Arbeitszeiten eingeführt haben. Allerdings bieten nur 17 Prozent Teilzeitarbeit an. Virtuelle Büros, Jobrotation und Jobsharing sind auf dem Rückzug. Das größte Defizit sieht Scholz in der Personaleinsatzplanung. Er beobachtet immer wieder, dass die Arbeitgeber keine Antwort auf die Frage haben: Wie viel Mitarbeiter benötigt das Unternehmen, und nach welchen Kriterien sollen sie für eine bestimmte Aufgabe eingesetzt werden?"Erst wenn die Klagen immer lauter werden und die Überarbeitung sichtbar wird, wachen die Firmen auf", so der Professor.

Familie kommt zu kurz

Erste Fortschritte haben die Firmen dagegen beim Kapitel Vereinbarkeit von Beruf und Familie gemacht. Scholz kritisierte im vorletzten Jahr die Unternehmen und sagte damals: "Das bekommt keiner richtig hin." Mittlerweile fällt sein Urteil etwas milder aus. Er empfiehlt pragmatische Lösungen: Wenn es beispielsweise einem Unternehmen alleine nicht möglich sei, einen Betriebskindergarten einzurichten, dann müssten sich eben mehrere Firmen aus einem Stadtteil oder Gewerbegebiet zusammentun. (hk)

Best Pers Award 2005

Der Best Pers Award ermittelt jährlich, welche mittelständischen Firmen gute, also „stimmige" Personalarbeit praktizieren und wie sie im Vergleich zu ihren Wettbewerbern dastehen. Mitmachen können Unternehmen mit bis zu 5000 Mitarbeitern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Teilnahme ist kostenlos. Der Startschuss für die nächste Runde fällt im März 2006. In der Jury sitzen Personalprofis wie Christian Scholz, Betriebswirtschaftsprofessor und Personal-Management-Spezialist an der Universität Saarbrücken, Monika Rösler, Vorstandsvorsitzende der PPM AG, Commerzbank-Personalchef Bernhard Heye sowie Werner Fröhlich, Professor an der Donau-Universität in Krems. Gewinner des Wettbewerbs 2005 wurde der unter anderem auf Gehalts- und Steuerabrechnung spezialisierte IT-Dienstleister Datev aus Nürnberg. Platz zwei belegte der Expresszusteller TNT und damit der Vorjahressieger und auf Rang drei kamen die Zollner Elektronik AG und die Multimedia Solutions GmbH, eine Tochtergesellschaft der T-Systems. Alle vier schnitten in sämtlichen Bewertungskategorien von der Personalbeschaffung bis hin zu Vision und Strategie gut ab. In den einzelnen Kategorien wurden ebenfalls Preise verteilt. Dabei fielen vor allem Vertreter der Dienstleistungs- und Hightech-Branche positiv auf.

Zur Startseite