Knapper Rohstoff

Große Indium-Vorkommen im Erzgebirge entdeckt

13.01.2009
Indium, ein Rohstoff, der unter anderem für LCDs, Chips und Solarzellen benötigt wird, ist äußerst knapp und teuer. Im Erzgebirge haben Forscher nun eines der größten Vorkommen weltweit entdeckt.

Indium, ein Rohstoff, der unter anderem für LCDs, Chips und Solarzellen benötigt wird, ist äußerst knapp und wird immer teurer. Im Erzgebirge haben Forscher nun eines der größten Vorkommen weltweit entdeckt, wie das "Handelsblatt" berichtete.

Bisher wurden die weltweiten Vorkommen von Indium auf nur etwa 2.800 Tonnen geschätzt. Im Erzgebirge sollen aber noch mal rund 1.000 Tonnen von dem Rohstoff schlummern. Theoretisch sind Wikipedia zufolge weltweit etwa 16.000 Tonnen Indium vorhanden.

Der Weltmarktpreis von dem silberweißen, weichen Schwermetall mit dem Symbol In und der Ordnungszahl 49 aus der Bor-Gruppe hat sich zwischen 2001 und Juli 2008 von 70 auf 663 Dollar pro Kilogramm fast verzehnfacht. Der Höhepunkt war 2005/2006 mit rund 1.000 Dollar pro Kilogramm.

Wie der Geologe Thomas Seifert, Lagerstättenforscher am Freiberger Institut für Mineralogie, der "Sächsischen Zeitung" gegenüber sagte, könnte der Fund im Erzgebirge "möglicherweise entscheidend" für Europa sein.

Allerdings soll ein Abbau von Indium im Erzgebirge erst frühestens in drei Jahren denkbar und rentabel sein. Denn das Indium liegt nicht in der Reinform vor, was die Gewinnung laut "Spiel"-Recherche aufwendig macht.

Von Indium abgesehen birgt das Erzgebirge laut Seifert auch andere Metalle wie Blei, Kupfer, Wolfram und Zinn. In der Vergangenheit wurde in dem Gebiet zwischen Sachsen und Böhmen auch Silbererz abgebaut. (kh)

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