Grosse Pläne für Macom-Monitore

06.04.1999

DORNACH: Broadliner Macrotron hat mit seinen Macom-Monitoren und -Notebooks Großes vor: Markenetablierung ist anvisiert, und europaweite Vertriebswege werden ausgebaut.Auf der diesjährigen Cebit stellte Macrotron für die Eigenmarke Macom ein eigenes Fachhandelskonzept vor. Die Macom-Mannschaft, zuständig für PCs, Notebooks, Monitore und Server, hat dabei ein klares Ziel vor Augen: "Wir wollen mit unseren Produkten flächendeckend im Bundesgebiet vertreten sein", erklärt Rainer Kozlik, Managing Director Components und Private Label. 150 Partner haben sich bereits autorisieren lassen, 300 sollen es dann bis zum Jahresende sein.

Als Vorteile für die Partner aus dem Wiederverkauf nennt Kozlik: "Wir haben eine eigene Mannschaft, unser Fokus-Sales-Team, für die autorisierten Händler aufgestellt. Die Partner bekommen über einen E-Mail-Verteiler Informationen zu Produktwechseln schneller, und wir leisten besondere Unterstützung in der Verkaufsfinanzierung."

Im Gegenzug beschreibt Kozlik die Anforderungen an interessierte Partner als "minimal". Fachhändler, die sich für Macom-Produkte autorisieren lassen wollen, sollten ihr Gewerbe länger als sechs Monate auf eigener Bürofläche betreiben, Macrotron-Kunde sein, mindestens 100.000 Mark im Jahr mit Macom-Produkten umsetzen und keine anderen Eigenmarken vom Disti-Wettbewerb verkaufen.

Die strategische Ausrichtung unterscheidet Kozlik nach Macom-Produktsegmenten (siehe dazu auch Kasten). So legt er beispielsweise für die PCs fest: "Wir wollen hier ein stabiles Produkt für den Wiederverkauf bieten und nicht Stückzahlenkönig werden." An den Endkunden wolle man aber auch mit Marketingmaßnahmen nicht herantreten. Ebensowenig will Kozlik den Retailkanal ansprechen, wie er versichert.

Ähnlich wie die PCs werden auch die Macom-Notebooks von PLG in Augsburg endassembliert - die Einzelteile werden hier allerdings in Asien eingekauft. "Im letzten Jahr lief das Geschäft noch schleppend, weil wir hier keine klare Strategie verfolgt haben. Unser langfristiges Ziel ist aber, 3.000 bis 4.000 Stück im Monat zu verkaufen", erklärt Peter Brickwede, Director Private Label Systems.

2000: Absatz von einer Million Monitoren

Zugpferd im großen Stil sollen aber die Monitore werden. Immerhin bietet Macom bereits 15 verschiedene Produkte in diesem Segment an. "2000 wollen wir in Europa den Absatz von einer Million Displays übertreffen", legt Kozlik die Zielvorgaben hoch an.

Dementsprechend haut auch Nils Bischoff, Director Trademark Monitors, so richtig auf die Pauke: "Was View Sonic in den USA darstellt, wollen wir in Deutschland erreichen", erklärt er selbstbewußt gegenüber ComputerPartner. Und: "Wir verkaufen Qualität von View Sonic, aber zum Preis von Belinea-Monitoren", womit Bischof auch direkt seine Wettbewerber eingrenzt.

Um das zu erreichen, stehen zwei strategische Punkte im Vordergrund: die Markenetablierung beim Endkunden durch verstärkte Marketing- und Werbemaßnahmen - vor allem in PC-Anwendermagazinen - und der Ausbau eines europaweiten Vertriebs. "Mit Ingram im Rücken sind wir jetzt ganz vorne dabei", meint Kozlik.

Die Vorteile der Ingram-Macrotron-Verbindung beschreibt er für die Eigenmarke so: "Ingram hat als Distributor eine super Verkaufsorgani-

sation in Europa aufgebaut. Als Hersteller von Macom können wir uns so auf dem ganzen Kontinent positionieren, und wir haben weiter Zugriff auf alle europäischen Fachhändler."

Der Aufbau des Europageschäfts brennt Macrotron aus zwei Gründen auf den Nägeln: Wettbewerber Actebis baut für die Eigenmarke Targa bereits seit mehreren Jahren europaweite Vertriebswege auf. Und: Bei den Vorgaben von einer Million verkaufter Monitore mit Macom-Label im Jahr 2000 muß die Macom-Mannschaft über die deutschen Grenzen Absatzkanäle öffnen.

Den Namen Macom wird es aber für das Monitor- und Notebook-Segment nur noch bis Jahresende geben. Ab 2000 will Macrotron dann unter neuem Brand antreten. (ch/sn)

PCs und Notebooks werden von PLG in Augsburg endassembliert.

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