EU-Dienstleistungsrichtlinie

Gründer in Deutschland sparen Millionen

14.10.2008
Die Einführung der europäischen Dienstleistungsrichtlinie (DLR) in Deutschland senkt die Bürokratiekosten für Unternehmen während der Gründungsphase um mehr als 30 Prozent.

Vor allem der Ausbau der E-Government-Angebote im Internet und das Serviceangebot eines einheitlichen behördlichen Ansprechpartners helfen, den Verwaltungsaufwand zu senken, sagen die Experten von Steria Mummert Consulting.

Insgesamt sparen Firmengründer durch die Effizienzmaßnahmen der DLR jedes Jahr Verwaltungskosten in Höhe von rund 279 Millionen Euro. Über die Kostenersparnis hinaus ist mit einer erheblichen Beschleunigung der Verfahren zu rechnen. Die zeitintensive Anmeldung zum Handelsregister lässt sich beispielsweise auf weniger als ein Drittel der herkömmlichen Arbeitszeit verkürzen. Das ist das Ergebnis einer Studie zu den Entlastungspotenzialen der EU-Dienstleistungsrichtlinie, die Steria Mummert Consulting im Auftrag der Bertelsmann Stiftung erstellt hat.

Bürokratieabbau soll Neugründungen forcieren

Der mit der EU-Dienstleistungsrichtlinie angestrebte Bürokratieabbau dürfte wichtige Impulse für die Gründung von Unternehmen in Deutschland liefern. Denn derzeit gehören der Verwaltungsaufwand und die damit verbundenen Kosten zu den größten Hindernissen, die eine Unternehmensidee auf dem Weg zum Markteintritt scheitern lassen. Allein bei Unternehmensgründungen im Dienstleistungssektor ist mit einem jährlichen Einsparpotenzial von 238 Millionen Euro zu rechnen.

Neben der Kostenersparnis führt die Umsetzung der DLR zu einer Beschleunigung der Behördenprozesse. Die Anmeldung zum Handelsregister in der Gründungsphase, die nach einer Erhebung der Weltbank mit durchschnittlich zehn Tagen in Deutschland überdurchschnittlich viel Zeit in Anspruch nimmt, lässt sich beispielsweise deutlich verkürzen. Ausgehend von den Optimierungsmöglichkeiten der DLR-Vorgaben dürfte sich dieser Verwaltungsaufwand auf drei Tage oder weniger reduzieren lassen. Der Zeitaufwand für eine Gewerbeanmeldung lässt sich von aktuell drei auf weniger als einen Tag verringern.

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