IBM BladeCenter QS22

"Grünes" Supercomputing für kleine Unternehmen

17.06.2008
Eine Super-Computing-Installation von IBM verbraucht 35 Prozent weniger Energie als der bisher führende Supercomputer auf der Green500-Liste.

Eine Supercomputing-Installation des deutschen IBM Entwicklungszentrums wird auf der neuen Green500-Liste der weltweit energieeffizientesten Höchstleistungsrechner den ersten Platz belegen. Die Liste wird diese Woche in Dresden auf der International Supercomputing Conference (ISC) vorgestellt,

Basis dieser Installation ist das IBM BladeCenter QS22, das auch Kernstück des leistungsfähigsten Supercomputers der Welt bildet - dem "Roadrunner" im amerikanischen Forschungszentrum Los Alamos, der mit einer Kapazität von einer Billiarde Rechenoperationen pro Sekunde die traditionelle TOP500 Liste der weltweit leistungsfähigsten Computer anführt.

Mit dem auf dem offenen Betriebssystem Linux basierenden grünen Supercomputer "Monte Capanne" aus dem deutschen IBM Entwicklungszentrum in Böblingen ist es gelungen, eine um 35 Prozent bessere Leistungsausbeute gegenüber dem bisher führenden System der Green500-Liste zu erreichen.

"Monte Capanne" besteht aus 84 handelsüblichen IBM BladeCenter QS22, die über ein Infiniband-Netzwerk miteinander verbunden sind. Mit diesem Ansatz dringt IBM in neue Bereiche des energieeffizienten Höchstleistungsrechnens vor, indem sie IT-Standardkomponenten verwendet.

Ein IBM BladeCenter QS22 kostet weniger als 7.000 Euro und ist somit auch für kleinere und mittlere Unternehmen interessant, die energieeffiziente, erweiterungs- und leistungsfähige Rechner in der Konstruktion und Simulation, im Bereich Multimedia, der medizinischen Datenverarbeitung und auf vielen anderen Gebieten nutzen wollen.

Die Basistechnologie des IBM BladeCenter QS22 ist der IBM PowerXCell 8i, eine Weiterentwicklung des von Sony,Toshiba und IBM für die Playstation3 entwickelten Cell/B.E.-Prozessors. Spieleprozessoren sind heute oftmals leistungsfähiger als Standardprozessoren und bieten sich daher für Supercomputing an.

Mit ihren neun Prozessorkernen ist die Cell/B.E.-Architektur nicht nur sehr leistungsfähig, sondern besteht aus lediglich 250 Millionen Transistoren. Andere, vergleichbare Prozessoren nutzen mittlerweile mehr als eine Milliarde Transistoren, was zu einem höheren Energieverbrauch führt. Somit arbeitet die Architektur laut Aussage von IBM äußerst effizient und macht das BladeCenter QS22 zum momentan leistungs- und energieeffizientesten System auf dem Markt.

Dr. Oliver Rettig, IBM Projektleiter der weltweiten Cell-Blade Hardware-Entwicklung in Böblingen: "Betrachtet man den aktuell leistungsfähigsten Rechner der Welt, den "Roadrunner" genauer, so stellt er eine hybride Konfiguration von Standardprozessoren mit Cell/B.E.-Prozessoren dar. Andere Konfigurationen sind durch den modularen Aufbau in Form von Blades ebenfalls denkbar und je nach Anwendungsfall sinnvoll. Durch diese Kombination lässt sich das für die jeweilige Anwendung leistungsfähigste und auch effizienteste Computersystem aufbauen - bestehend aus zwei, acht, 84 oder 6120 miteinander gekoppelten QS22-Systemen."

Auf den Einsatz in Unternehmen bezogen ergänzt Rettig: "Wenn sich meine Anwendung ändert oder mein Bedarf wächst, dann lässt sich das System entsprechend erweitern. Dabei kann diese neue Blade-Generation sowohl mit früheren IBM Blade-Systemen, als auch zukünftigen Generationen kombiniert werden." (go)

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