Gut beraten ist, wer bei Netzwerkdruckern Preis und Leistung vergleicht

16.02.1996
MERZIG: Der High-End-Markt für Laserdrucker bietet nicht nur gewinnträchtige Produkte, sondern auch eine Herausforderung an die Kundenberatung. Bei sehr unterschiedlichen Ausstattungsmerkmalen innerhalb gleicher Preiskategorien ist ein Vergleich der verschiedenen Modelle der Hersteller unbedingt zu empfehlen.Folgendes Szenario könnte sich so oder so ähnlich auch in der Realität abspielen. Hier eine typische Kundenanfrage: Eine Firma möchte einen Drucker anschaffen zum Anschluß an sein Firmennetzwerk. Der Drucker darf bis maximal 10.000 Mark kosten. Die Durchsicht des CPI-Systems ergibt eine mögliche Auswahl aus folgenden Druckern: Hewlett Packard 5 Si MX, Newgen Turbo PS 440 ND, QMS 1725 und - sozusagen als Schnäppchen - eine Lexmark Optra Lxi. Alle diese Modelle sind Postscript-fähig, HP und Lexmark verfügen zusätzlich über eine PCL5-Emulation, der schon etwas in die Tage gekommene QMS-Drucker hat eine PCL4-Druckersteuerung.

MERZIG: Der High-End-Markt für Laserdrucker bietet nicht nur gewinnträchtige Produkte, sondern auch eine Herausforderung an die Kundenberatung. Bei sehr unterschiedlichen Ausstattungsmerkmalen innerhalb gleicher Preiskategorien ist ein Vergleich der verschiedenen Modelle der Hersteller unbedingt zu empfehlen.Folgendes Szenario könnte sich so oder so ähnlich auch in der Realität abspielen. Hier eine typische Kundenanfrage: Eine Firma möchte einen Drucker anschaffen zum Anschluß an sein Firmennetzwerk. Der Drucker darf bis maximal 10.000 Mark kosten. Die Durchsicht des CPI-Systems ergibt eine mögliche Auswahl aus folgenden Druckern: Hewlett Packard 5 Si MX, Newgen Turbo PS 440 ND, QMS 1725 und - sozusagen als Schnäppchen - eine Lexmark Optra Lxi. Alle diese Modelle sind Postscript-fähig, HP und Lexmark verfügen zusätzlich über eine PCL5-Emulation, der schon etwas in die Tage gekommene QMS-Drucker hat eine PCL4-Druckersteuerung.

Zusammen mit dem Kunden können nun die verschiedenen Modelle nach ihren Vor- und Nachteilen untersucht werden. Muß lediglich im A4-Format gedruckt werden, reichen der QMS-Drucker und das Lexmark-Modell vollkommen aus. Beide verfügen über 8 MB Druckspeicher und zwei Papiereinzugsschächte. Der Lexmark ist mit 16 Seiten pro Minute nur unwesentlich langsamer als sein Mittbewerber von QMS, kann jedoch mit einem deutlich günstigeren Preis aufwarten (7.790 Mark statt 9.700 Mark) und obendrein auch mit der höchsten Druckauflösung im Vergleich, nämlich 1200 dpi. Hierfür sind 8 MB als Druckspeicher jedoch etwas dürftig, insbesondere wenn der Drucker direkt als Printserver eingesetzt werden soll.

Die beiden A3-Drucker, der 5 Si und der Design Express, verfügen beide über einen ausreichend bemessenen Druckspeicher von 12 MB, der beim Newgen auf über 170 MB aufgerüstet werden kann, was ihn zum idealen Drucker für stark belastete Netzwerke macht. Leider verfügt er jedoch - im Gegensatz zum HP-Modell - nur über einen einzigen Papierschacht. Der Wechsel zwischen verschiedenen Formularen, insbesondere zum häufig benötigten A4-Format gestaltet sich damit zur zeitfüllenden Aufgabe für den Netzwerkbetreuer. Der Preis für den Newgen Design Express beträgt 8.640 Mark. Der HP 5 Si MX ist zwar mit 9.385 Mark merklich teurer, kann jedoch neben der Postscript-Ausstattung auch auf eine PCL5-Emulation zugreifen, was insbesondere die Anwender zu schätzen wissen, die auch unter DOS Druckarbeiten zu erledigen haben.

Außerdem hat dieser Drucker bereits einen zweiten Papierschacht integriert und ist mit maximal 24 Seiten pro Minute der schnellste im Produktvergleich.

In der Gesamtheit betrachtet, bietet der Markt der Hochleistungs-Laserdrucker - unter denen wir solche verstehen, die eine Mindestdruckleistung von 16 Seiten/Minute aufweisen - eine wenig aufregende Entwicklung. Bedingt durch Dollarschwankungen und Modellweiterentwicklungen schwankt der durchschnittliche Preis für diese Geräte zwischen etwa 6.000 und 7.000 Mark. Lediglich nachdem sowohl Newgen, als auch QMS Mitte 1995 einige neue Modelle der obersten Leistungsklasse eingeführt haben, sprang der Durchschnittspreis für einige Wochen über die 7.500 Mark-Grenze. Die QMS-Palette liegt ohnehin deutlich über dem Marktdurchschnitt, nämlich bei durchschnittlich knapp 9.000 Mark. Den preislichen Gegenpol bieten Kyocera und Lexmark mit mittleren Preisen um 4.000 Mark bzw. um 4.700 Mark.

Eine auffällige Entwicklung der durchschnittlichen Markenpreise zeigt sich bei HP und Lexmark und zwar kurz nach der Systems 1995 in München. Während HP - bei einem Versuch, die Preise wieder etwas lukrativer zu gestalten, mit seinen Hochleistungsdruckern einen Preissprung von durchschnittlich 6.400 Mark nach oben auf rund 6.700 Mark gemacht hat, ergriff Lexmark die Gelegenheit, sich noch weiter vom Hauptwettbewerber abzusetzen und senkte die Preise so weit, daß der Durchschnittswert von knapp 4.800 Mark auf knapp 3.900 Mark gefallen ist.

Beide Sprünge haben sich jedoch nach wenigen Wochen wieder stabilisiert, woraufhin beide Marken wieder die allgemeine Marktentwicklung nachvollzogen haben, die nach der Systems eine halbwegs stabile Tendenz hatte mit lediglich geringen Abwärtsbewegungen.

Im gleichen Zeitraum ist auch der in der Gesamtmarktentwicklung aufgetauchte Preissprung nach oben wieder zurückgenommen worden, nachdem einige Drucker aus dem Höchstleistungsspektrum gestrichen bzw. im Preis reduziert worden sind.

Was ein IT-Händler neben den reinen Hardwarekosten berücksichtigen sollte, ist, daß mit solchen hochwertigen Druckern meist auch ein erkleckliches Dienstleistungspaket mit verkauft werden kann, von der Netzwerkanbindung bis zur regelmäßigen Vorbeugewartung. Man sieht, daß mit dieser noch exklusiven Hardware noch immer Geld zu verdienen ist.

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