<B>Große Töne spucken können sie alle, ob Disti, Hersteller oder Provider. Alle Jahre wieder fallen ein paar tausend Händler auf die gleiche Masche herein. </B>Bei den Distis ist es die schnellere Verfügbarkeit der Produkte, neue, größere, bessere Lager, endlich ein funktionierendes Online-Bestellsystem, bessere Erreichbarkeit, bla bla. Die Realität 1999 heißt verschwundene Online-Bestellungen, ständig abstürzende Bestellsysteme, Warteschleifen wie immer. Und die neuen Lager? Abreißen und neu aufbauen wäre wahrscheinlich kostengünstiger geworden. <B>Ingram Macrotron stellt zur Freude aller Händler die Bestellnummern von Herstellerkürzel und Zahlen wie "MAC0007" auf kryptisches Kauderwelsch wie "J15Z029" um.</B> Fantastische Leistung, denn jetzt dürfen einige Händler ihre Faktura und Lagerverwaltung komplett umstellen. Damit nicht genug wird der gerade mit einigem Erfolg bekannt gemachte Name "Macom" durch das vergangenheitsbelastete "V7 Videoseven" ersetzt. Als Bestätigung erhielten wir einmal mehr einen Brief von Herrn Kaack, daß ab jetzt endlich alles gut wird. Wären da nicht die Entschuldigungsbriefe aus der Vergangenheit, ich hätte es vielleicht noch geglaubt. <B>Einen weiteren Punkt zum Loser-Disti ?99 erwarb sich der ehemals freundliche Fachhandelsdistributor durch seine beamtenmäßige Reaktion.</B> Ich glaube, die Jungs und Mädels haben bis heute noch nicht gemerkt, daß Konkurrent Computer 2000 im Online-Weihnachtsgeschäft frachtfrei liefert. Dort funktioniert die EDV zwar auch nicht viel besser, aber für kleine Bestellungen allemal billiger. Wäre das Lieferverhalten nicht so sporadisch und lahm, die hätten ein Geschäft gemacht. Was der Hersteller nicht hat, kriegen wir auch nicht, so die Überleitung zu den Hochleistungsversprechern. <B>Da biegen sich nicht nur Balken, wenn es heißt "ab sofort lieferbar". Platz eins bekommt Acer mit dem 8x/4x/32x-Brenner, dem ersten, besten, schnellsten. Inzwischen hat fast jeder einen, nur Acer nach drei Monaten noch immer nicht.</B> Na ja, Hauptsache in der Zeitung gestanden. <B>Dicht dahinter folgen Toshiba, IBM, Sony mit ihren Produkten, die es niemals gab, zumindest bisher noch nicht. </B>Das ist kein Marketing, das ist unseriös, aber so ist die Branche eben. Und die Qualität, liebe Leute: Daß neu nicht besser ist, läßt sich explizit bei Computerteilen und Software vorführen. Kochende Grafikkarten, ratternde Lüfter und jede Menge Software, die die Welt nicht braucht, verstopfen die Lager der Distis. Die Spielemafia reibt sich die Hände, wundert sich aber, wieso "Tomb Raider 4" für 79 Mark beim Kistenschieber gedealt wird. Wir kaufen inzwischen auch dort ein und machen im EK 15 Prozent gut. Der Ober-Loser des Jahres im Bereich Webhosting ist die Strato AG, die es fertigbringt, ihre eigene Homepage und die einiger Kunden für über sechs Wochen vom Netz zu kappen, Tendenz steigend. Denn bis zu dem Zeitpunkt, zu dem ich dies hier schreibe, haben sie es immer noch nicht auf der Reihe. Die Ausrede der 01 90-Hotline (irgendwie muß die Kohle ja reinkommen), die Schuld läge bei der Telekom, ist mehr als fadenscheinig. Wissen wir doch, daß das rosarote Paulchen ganz andere Tricks auf Lager hat. <B>Allein für die versprochene 99prozentige Verfügbarkeit müßten solche Zukunftsverhinderer wie Strato und Konsorten an den Pranger gestellt werden. </B>Wohl dem, der einen anständigen Webprovider hat. Zuletzt gehört IPC ein Preis für den niveaulosesten PR-Gag, eigentlich auch nur eine leere Versprechung, die alpenländischen Rechenkisten für eine Mark zu verteilen - so a Schmäh.
<B>Mein Fazit:</B> Erlaubt ist, was Profit bringt. Deshalb mein Vorsatz für das nächste Jahr: Wer mich ärgern will, fliegt raus.
Bis demnächst, Euer<B> Querschläger!
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Der ComputerPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.