Trotz der konjunkturellen Abkühlung auf dem Arbeitsmarkt sind qualifizierte IT-Experten nach wie vor gefragt. Das zeigt die Stellenmarktanalyse 2002 von CDI, Anbieter von IT-Weiterbildungen. Dazu wurden die Stellenmärkte von 16 führenden Tageszeitungen und vier Fachzeitschriften sowie den fünf größten Online-Jobbörsen analysiert.
Bedarf an Informationstechnik
Die konstant hohe Nachfrage nach qualifizierten Mitarbeitern hat laut CDI im Wesentlichen drei Gründe. Erstens werden Informationstechnologien auch in kleinen und mittleren Unternehmen sowie in öffentlichen Verwaltungen immer häufiger als Erfolgsfaktor genannt. Zweitens erfordert die zunehmende Vernetzung von Unternehmen mit ihren Zulieferern und Partnern sowie Mitarbeitern untereinander neue Softwarelösungen - auch im Bereich IT-Sicherheit. Drittens werden hochwertige IT-Dienstleis-tungen, etwa das Entwickeln maßgeschneiderter Lösungen oder die Integration bestehender Systeme, immer öfter nachgefragt.
Großer Mangel an Informatikern
Doch die Hochschulen allein können die Nachfrage nach Fachkräften nicht decken. Dem vom Verband Deutscher Ingenieure e. V. (VDI) kalkulierten Bedarf von jährlich 25.000 IT-Experten stehen maximal 6.000 Hochschulabsolventen der Informatik gegenüber.
Der Stellemarkt teilt sich grob in IT-Kern- und IT-Mischberufe auf. Die IT-Kernberufe prägen nach wie vor den IT-Arbeitsmarkt: 84 Prozent aller ausgeschriebenen Stellen gelten den BerufsfeldernSoftwareentwicklung/-programmierung (mit 30 Prozent der größte Teil), Netzwerke/Betriebssysteme, Datenbanken, IT-Organisation/-Beratung/-Projekte sowie Hardwareservice und Support. Von den Bewerbern wird zunehmend themenübergreifendes Wissen verlangt. Nur die Hälfte aller Anzeigen nimmt auf einen Hochschulabschluss Bezug. Quereinsteiger haben auch in diesem Jahr gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt, sie werden ausdrücklich in 13 Prozent der Stellenangebote angesprochen.
Im Segment der IT-Mischberufe werden mit 83 Prozent SAP-Spezialisten mit großem Abstand nachgefragt. Dabei sind SAP-Berater mit mehr als 50 Prozent aller SAP-Anzeigen besonders gesucht. Reine E-Business- und Multimedia-Experten haben mit zehn beziehungsweise sieben Prozent der Angebote für IT-Mischberufe zurzeit weniger Chancen. Rund 60 Prozent der zu besetzenden Stellen werden mit einem Studium verknüpft, wobei hier neben dem Schwerpunkt Informatik bei einem Viertel ein betriebswirtschaftliches Studium als Alternative genannt wird. Auch spielt bei den Mischberufen die Berufserfahrung eine deutlich größere Rolle.
www.arbeitsmarkt.cdi.de
ComputerPartner-Meinung:
Der Stellenmarkt spiegelt die derzeitige Situation des gesamten IT-Marktes wider: Die Nachfrage nach Expertenwissen bleibt ungebrochen. Wer sich also auf eine bestimmte Marktnische konzentriert, egal ob als Mitarbeiter oder Fachhändler, hat gute Marktchancen. (go)