Ratgeber Datenqualität

Gute Daten - schlechte Daten

Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Was tun für eine bessere Datenqualität?

Viele Unternehmen wissen zwar, dass sie etwas für eine bessere Datenqualität tun müssten, sind aber ratlos, wie sie vorgehen sollen. Neun von zehn befragten IT-Verantwortlichen bezeichnen den Aufwand, eine gute Datenqualität im eigenen Unternehmen sicherzustellen, als hoch. Über ein separates Data-Quality-Budget verfügt ein knappes Fünftel der von der COMPUTERWOCHE befragten Manager. Der Anteil am IT-Budget, den die Unternehmen für die Datenqualität aufwenden, ist teilweise nicht unerheblich. Fast ein Viertel der Firmen stecken 15 bis 25 Prozent ihrer IT-Investionen in die Datenqualität. Jeder fünfte IT-Manager klagt, dass er über zu wenig Geld für diese Aufgaben verfüge. Rund die Hälfte der Firmen mit eigenem Data-Quality-Budget charakterisiert den zur Verfügung stehenden Etat als knapp ausreichend.

Rund ein Drittel der von der COMPUTERWOCHE befragten Firmen hat bereits Initiativen für eine Verbesserung der Datenqualität gestartet. Weitere 38 Prozent planen Maßnahmen in diese Richtung. Der Erfolg ist den Umfrageergebnissen zufolge ordentlich, aber nicht überragend. Knapp die Hälfte der Befragten charakterisiert ihre Initiativen als erfolgreich, weitere 37 Prozent zumindest als eher erfolgreich. Das Wort Fehlschlag nehmen gute elf Prozent der IT-Verantwortlichen in den Mund, von einem "vollen Erfolg" will niemand sprechen. Zu den drei wichtigsten Zielen, die Unternehmen mit einer hohen Datenqualität erreichen wollen, zählen bessere Prozesse (59 Prozent), zufriedener Kunden (55 Prozent) und höhere Effizienz (54 Prozent). Mit deutlichem Abstand folgen Kosteneinsparungen und mehr Produktivität mit jeweils 41 Prozent der Nennungen.

Aus Sicht der Experten von Barc fehlt vielen Unternehmen ein Plan, wie sie entsprechende Projekte angehen sollten. Bei rund der Hälfte der Befragen stehe zwar Maßnahmen an, doch diese werden meist manuell vollzogen und fallen punktuell aus. Ein System steckt Barc zufolge nicht dahinter. So verwundert es auch nicht, dass nur eines von zehn Unternehmen ein Data-Governance-Programm betreibt, um seine Datenqualität zielgerichtet zu verbessern und dem eigenen Geschäft valide und konsistente Informationen zur Verfügung stellen kann. Auch die PAC-Analysten sehen an dieser Stelle Verbesserungsbedarf. Lediglich ein Viertel der 60 befragten deutschen Banken und Versicherungen sehen das Daten-Management als strategische Aufgabe an. In je einem Viertel der Finanzinstitute erfolgt es auf Applikationsebene, in einzelnen Business Units beziehungsweise über mehrere Fachbereiche hinweg.

Insgesamt müssten die Unternehmen darauf achten, dass Datenqualität keine Einmal-Aktion im Rahmen eines Projektes bleibe, mahnen die Capgemini-Experten. Die Verantwortlichen müssten eine permanente Aufgabe daraus machen. Dazu gelte es, bei den Mitarbeitern ein Bewusstsein für das Thema zu schaffen. "Nur so lässt sich langfristig und nachhaltig eine bessere Datenqualität sicherstellen."

Fazit: Maßnahmen für eine bessere Datenqualität sind aufwendig. Unternehmen sollten ihre Initiativen sorgfältig und langfristig planen, um den Erfolg der Aktionen zu gewährleisten.

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