Gute Zeiten - schlechte Zeiten: B-Brands boomen, A-Brands loosen

22.11.2001
Der deutsche Notebook-Markt erholte sich im dritten Quartal ein wenig: Im Vergleich zum schwachen zweiten Quartal wurden laut Gartner Dataquest etwa 35.000 Geräte oder 10,9 Prozent mehr verkauft. Trotz der allgemein positiven Tendenz musste mancher A-Brand gewaltig Federn lassen.

Mit insgesamt 358.488 verkauften mobilen PCs erholte sich der deutsche Notebook-Markt neuesten Zahlen von Gartner Dataquest zufolge gegenüber dem zweiten Quartal 2001 um knapp elf Prozent. Damit ist er auf dem besten Weg zurück zur Bestmarke des ersten Quartals 2001 mit 369.300 Stück.

Gericom weiter top,Toshiba holt auf

Weiterhin auf Platz eins steht Gericom mit einem Marktanteil von 12,5 Prozent. Der ehemalige Notebook-Primus Toshiba, der erstmals im zweiten Quartal 2001 vom Thron gestürzt worden war, hat sich im dritten Quartal von dem Schrecken erholt und konnte sich mit einem Zuwachs von satten 27,1 Prozent auf 11,9 Prozent Marktanteil Gericom an die Fersen heften. "Es ist unser Ziel, die Marktposition weiter zu festigen und mittelfristig die Marktführerschaft wieder zu erlangen," kommentiert Thomas Kissel-Müller, Marketingdirektor Toshiba Europe GmbH, das Ergebnis. Fujitsu Siemens Computers und Dell hielten ihre Plätze drei und vier, obwohl beide ein leichtes Minus zu verbuchen haben.

Ganz anders sieht es bei IBM aus. Big Blue verlor mehr als 20 Prozent und musste Hewlett-Packard vorbeiziehen lassen. Die Böblinger konnten sich mit einem Plus von 24,5 Prozent vom siebten auf den fünften Platz vorschieben.

Auch der Hersteller Acer, der bereits im vorangegangenen Quartal durch deutliches Wachstum gegen den Trend von sich reden machte, greift IBM an und liegt dank eines riesigen Plus von 45,8 Prozent gleichauf. IPC behauptet sich mit einem marktkonformen Plus von 12,1 Prozent auf dem achten Platz.

Die massivsten Einbußen musste Compaq hinnehmen. Die Texaner verloren 26,5 Prozent Stückzahlen und stürzten dadurch vom sechsten auf den neunten Platz.

Sony rutscht aus den Top Ten

Im hinteren Feld der Top Ten sorgten Targa und Sony für die eigentliche Überraschung. Wie schon Gartner-Analyst Thomas Reuner im August (siehe ComputerPartner 32/01, Seite 12) prophezeit hatte, verlor Sony aufgrund permanent schwindenden Marktanteils im dritten Quartal seinen Platz in den Top Ten und ist nun nur noch einer der namenlosen "Anderen". Nach einjähriger Abwesenheit hat jedoch nicht, wie von Reuner vermutet, Medion, sondern Targa mit einem Marktanteil von 4,5 Prozent den zehnten Platz übernommen.

www.dataquest.com

ComputerPartner-Meinung:

Die steigenden Stückzahlen im dritten Quartal lassen auf eine Belebung des Notebook-Marktes hoffen. Wer jedoch im vierten Quartal die Nase vorn oder zumindest weit vorn haben wird, hängt in erster Linie von den Unternehmen selbst ab. Obwohl die Garantiezeit von zwei Jahren erst ab 2002 gilt, ordert der Handel bereits für das diesjährige Weihnachtsgeschäft nur Notebooks, die den künftigen Bestimmungen entsprechen; alle anderen sind raus. Und immer noch tut sich manch ein Hersteller schwer, diese Garantie zu geben. Mehr dazu lesen Sie auf Seite 12 dieser Ausgabe. (go)

Zur Startseite