H-Soft: Auch alte Notebook-Hasen können mit neuen Ideen glänzen

25.11.1999
STUTTGART: Auf stolze 14 Jahre Erfahrung im Notebook-Geschäft kann das Unternehmen H-Soft zurückblicken - und auch für die Zukunft wappnen sich die Schwaben: Mit eigenen Hardwarelösungen starten sie ins neue Jahrtausend.

Groß geworden ist H-Soft mit Toshiba: Bis zu 90 Prozent seines Umsatzes generierte der Notebook-Spezialist in den vergangenen 14 Jahren mit den tragbaren Computern des japanischen Herstellers. "Heute haben wir dessen Anteil auf 80 Prozent gesenkt - und in diese Richtung soll es weitergehen, vor allem mit Hilfe der Notebooks von Fujitsu Siemens und Sony", erklärt Werner Härle, Geschäftsführer der H-Soft EDV GmbH in Stuttgart.

SEIN EIGENER BAUHERR

Besonders stolz ist Härle allerdings auf die zur diesjährigen Systems eingeführten Hardwarelösungen für Toshiba-Notebooks aus eigenem Hause: So zum einen ein Modul namens "Blueprint" für die Datenfunkübertragung an Drucker, das auf die Schnittstellen des Notebooks gesteckt wird. Des weiteren gibt es die Touchscreen-Lösung "Bluetouch" zur Softwaresteuerung direkt auf dem Bildschirm - und zu guter Letzt ein Unterschriftenmodul mit Namen "Bluepad". "Um Letzteres zu unterstützen, haben wir auch einen Vertrag als Subdistributor mit Penop abschließen können, einem Hersteller von Unterschriften-Software, der seit einem dreiviertel Jahr versucht, auf dem deutschen Markt Fuß zu fassen", berichtet Härle weiter zufrieden.

Die Produkte selbst werden zwar von Zulieferern produziert, "doch die Konzeptionierung und den Vertrieb machen wir, außerdem testen wir das Gerät bei uns im Haus", erläutert der Geschäftsführer die Entstehung der neuen Lösungen, für die auch ein eigenes sechsköpfiges Entwicklungsteam engagiert ist. Über eine Million Mark hat H-Soft bislang in diesen Bereich investiert.

Beim Vertrieb wird zudem mit anderen Händlern zusammengearbeitet, so zum Beispiel mit Compunet. Und Toshiba übernimmt einen Teil des Marketings. Im Moment müssen sich die Produkte noch in Pilotprojekten beweisen: 40 Datentransfermodule, 300 Touchscreens und 150 Unterschriftenmodule sind derzeit im Einsatz. Im Frühjahr soll die reguläre Auslieferung starten.

MEHR SERVICE MUSS SEIN

Ein weiteres Mittel der Zukunftssicherung sieht Härle im Ausbau des Dienstleistungsgeschäfts, das bislang nur fünf Prozent seines Umsatzes ausmacht: "Zur Zeit arbeiten wir im Service und Support mit anderen Systemhäusern zusammen. Jetzt überlegen wir, eine neutrale Tochterfirma zu gründen." Ein neues Serviceangebot gibt es auch so schon, und zwar eine 24-Stunden-Reparatur-Garantie für Toshiba-Kunden für 123 Mark im Jahr. "An die 80 Pakete haben wir schon verkauft", berichtet der Geschäftsführer.

Der Kundenkreis von H-Soft setzt sich zu 50 Prozent aus Mittelständlern und Großkunden, zu 30 Prozent aus Wiederverkäufern - zum Beispiel Unternehmensberatungen - und zu 20 Prozent aus bunt gemischtem Publikum zusammen. "Den Bereich der Wiederverkäufer wollen wir noch weiter ausbauen", führt Härle aus. Weitere Expansionspläne befinden sich in der Schmiede, doch will der Geschäftsmann die "Katze noch nicht aus dem Sack lassen".

15.000 RECHNUNGEN PRO JAHR

Die Umsatzkurve der Firma (siehe Grafik) zeigt eine solides Wachstum auf. In diesem Jahr bleibt der Umsatz allerdings um voraussichtlich zwei Millionen Mark hinter dem Vorjahrjahresumsatz (42 Millionen Mark) zurück. "Wir hatten 1998 überproportional mehr Projekte, außerdem herrschte in diesem Jahr ein Preisrückgang von zehn Prozent", erklärt Härle die Lage seiner Finanzen und blickt optimistisch in die Zukunft: "Für das Jahr 2000 planen wir einen Umsatz von 45 bis 46 Millionen Mark."

45 Mitarbeiter zählt das schwäbische Unternehmen, das pro Jahr etwa 15.000 Kunden Rechnungen ausstellt. Einige davon sind dem Unternehmen schon seit Mitte der achtziger Jahre treu, so zum Beispiel Bosch und Porsche. Die meisten Abnehmer sitzen in der Stuttgarter Region. "Aber auch bundesweit bekommen wir mehr und mehr Zulauf, vor allem, weil bei uns schnelle Reparaturen machbar sind", bewirbt Härle sein Haus. (via)

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