Müllaufkommen und Lieferantenverkehr

Händler ärgern sich über verstopfte Innenstädte

Peter Marwan lotet kontinuierlich aus, welche Chancen neue Technologien in den Bereichen IT-Security, Cloud, Netzwerk und Rechenzentren dem ITK-Channel bieten. Themen rund um Einhaltung von Richtlinien und Gesetzen bei der Nutzung der neuen Angebote durch Reseller oder Kunden greift er ebenfalls gerne auf. Da durch die Entwicklung der vergangenen Jahre lukrative Nischen für europäische Anbieter entstanden sind, die im IT-Channel noch wenig bekannt sind, gilt ihnen ein besonderes Augenmerk.
In einer Bitkom-Umfrage kritisierte fast jedes zweite Unternehmen aus dem Groß- und Einzelhandel den gestiegenen Lieferantenverkehr in den Innenstädten. Für ebenso viele ist das hohe Müllaufkommen inzwischen eine erhebliche Belastung,
Verstopfte Straßen durch zunehmenden Lieferverkehr und hohes Müllaufkommen sehen nahezu die Hälfte der Händler in Deutschland als andere Seite der Medaille der Digitalisierung im Handel.
Verstopfte Straßen durch zunehmenden Lieferverkehr und hohes Müllaufkommen sehen nahezu die Hälfte der Händler in Deutschland als andere Seite der Medaille der Digitalisierung im Handel.
Foto: Bitkom

Parallel zum Umsatzwachstum beim Online-Handel nimmt auch die Anzahl der Bestellungen zu, die ausgeliefert werden. Das führt insbesondere in den Innenstädten zu mehr Lieferfahrten. Aus Sicht des deutschen Handels ist das inzwischen zu einem echten Problem geworden. Fast jeder zweite Händler (46 Prozent) beklagt die durch den zunehmenden Lieferantenverkehr aufgrund des Online-Handels verstopften Straßen in deutschen Innenstädten, so das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Bitkom im Groß- und Einzelhandel in Deutschland. 48 Prozent der Händler sehen steigende Kosten für Transport und Logistik zudem als große finanzielle Belastung.

Lesetipp: Paketdienste kassieren 2019 Weihnachtszuschläge

Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder fordert daher innovative Lösungen, um die Verkehrs- und Umweltbelastung zu senken und die "letzte Meile" insbesondere in Innenstädten und dicht besiedelten Gebieten zu überwinden. "Dazu gehört einerseits eine vorausschauende Planung, bei der mithilfe von Künstlicher Intelligenz und Big Data die Routen so effizient wie möglich gestaltet und Staus vermieden werden können. Andererseits empfiehlt sich der Einsatz von Elektromobilität nicht nur bei Nutzfahrzeugen, sondern zum Beispiel auch bei Lastenfahrrädern", so Rohleder.

Auch interessant: AO will für Händler und Hersteller ausliefern

Entsprechenden Technologien seien schließlich verfügbar. Handel und Logistik sollten im eigenen Interesse prüfen, welche davon sie bereits jetzt in ihre Abläufe integrieren können. "In Zukunft können dann auch Paketdrohnen oder Lieferroboter in den Innenstädten für Entlastung sorgen", so Rohleder weiter.

48 Prozent der Handelsunternehmen sehen das gestiegene Müllaufkommen als Belastung. "Smarte Technologien können hier ebenfalls helfen und zum Beispiel vor dem Verpacken die passende Kartongröße identifizieren. Dadurch wird nicht nur Müll vermieden, sondern zugleich Platz im Lieferfahrzeug gespart", so Rohleder.

Auch interessant: Der umkämpfte Weg des Pakets zum Kunden

Zur Startseite