3,1 Milliarden Euro Umsatz

Händler erleben starkes Black Friday Wochenende



Matthias Hell ist Experte in Sachen E-Commerce und Retail sowie  Buchautor. Er veröffentlicht regelmäßig Beiträge in renommierten Handelsmagazinen und E-Commerce-Blogs. Zuletzt erschien seine Buchveröffentlichung "Local Heroes 2.0 – Neues von den digitalen Vorreitern im Einzelhandel".
Auch wenn die Zuwächse nicht mehr so stark sind, wie in den letzten Jahren: Auch 2019 gab der Black Friday einen für die Händler erfolgreichen Startschuss für das Weihnachtsgeschäft. Das Schnäppchenportal mydealz hat dazu bereits erste Zahlen.
Der deutsche Handel ist mit dem diesjährigen Black Friday Wochenende zufrieden.
Der deutsche Handel ist mit dem diesjährigen Black Friday Wochenende zufrieden.
Foto: mydealz

Der deutsche Handel hat ein starkes Black-Friday-Wochendende erlebt. Dies geht aus Zahlen des Verbraucherforums mydealz hervor. Allein vom Black Friday bis zum gestrigen Sonntag informierten sich mithilfe von mydealz insgesamt 4,2 Millionen Verbraucher über Angebote zum Black Friday. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Nachfrage damit um 7,4 Prozent, im Vergleich zum Jahr 2017 um 62,7 Prozent. 2017 setzten Händler vom Black Friday bis zum Cyber Monday 1,7 Milliarden Euro um, letztes Jahr 2,4 Milliarden Euro. Für dieses Jahr rechnet der Handelsverband Deutschland (HDE) mit Umsätzen in Höhe von 3,1 Milliarden Euro.

Noch stärker als am Black-Friday-Wochenende ist die Nachfrage dieses Jahr in den Tagen vor dem Black Friday gewachsen. Bei mydealz informierten sich vom 22. bis zum 28. November insgesamt 8,6 Verbraucher über aktuelle Angebote - ein Plus von 16,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und von 90,1 Prozent im Vergleich zum Jahr 2016. Die Zahlen zeigen, dass sich der Black Friday in ein mehrtägiges Shopping-Event wandelt. Verstärkt wurde diese Entwicklung zuletzt durch Händler wie Amazon und Otto, die ihre Rabattaktionen bereits Tage vor dem Black Friday starteten. Amazon etwa dehnte seine früher achttätige Rabattaktion in diesem Jahr erstmals auf elf Tage aus und lud bereits ab dem 22. November zur "Black Friday Woche".

Rund die Hälfte der Konsumenten kauft am Black Friday

Dass viele Verbraucher unverändert mit dem Black Friday fremdeln, zeigt eine repräsentative Umfrage, die Statista Anfang Oktober für das Verbraucherforum mydealz durchgeführt hat. Zwar kannten 97,0 Prozent der 1.000 befragten Verbraucher den Black Friday. An ihm einkaufen wollten indes nur 43,7 Prozent der Konsumenten. Für ihre Einkäufe wollten Verbraucher dieses Jahr durchschnittlich 222,20 Euro ausgeben, 153,19 Euro im Online-Handel und 69,01 Euro im stationären Handel. Die meisten Verbraucher interessierten sich dabei für Mode (40,3 Prozent), Kosmetik und Parfüm (32,7 Prozent) sowie Haushaltselektronik (26,3 Prozent).

Wer zum Black Friday online oder in der Innenstadt auf Schnäppchenjagd geht, trifft dabei weiterhin auf viele Begriffe: Manche Händler werben mit dem Namen "Black Friday". Andere veranstalten aber auch ein "Black Weekend", laden zur "Red Week" oder trommeln für den "Black Week Sale". Der Grund für dieses Wirrwarr ist absurd: Wegen einer Fehlentscheidung des Deutschen Patent- und Markenamts ist der Begriff "Black Friday" noch als Marke eingetragen. Die Markenrechte liegen bei einer Firma aus Hongkong. Über die Löschung wurde Ende September vor dem Bundespatentgericht in München verhandelt. Das Urteil steht aber noch aus.

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