Graumarktwächter schlagen zu

Händlerfalle Streckengeschäft

28.01.2009

Quelle bleibt im Dunklen

Dabei tappte der Münchener Händler völlig unwissend in die Graumarktfalle: Die Ware wurde im Streckengeschäft von seinem Zulieferer Supplies24 direkt an die Kunden ausgeliefert. Bei diesem Geschäftsmodell ist der Händler auf Gedeih und Verderb seinem Grossisten ausgeliefert und hat überhaupt keine Möglichkeit, die Produkte auf eventuelle Unregelmäßigkeiten hin zu kontrollieren. Aber auch bei Ware, die bei ihm selbst über den Ladentisch geht, ist die Sache nicht so einfach. "Woran soll denn ein Händler Original-Xerox-Ware erkennen können? Ich habe auf der Xerox-Homepage keinen Hinweis gefunden", fragt sich Meier. Die Informationen seien dann erst vom Xerox-Anwalt gekommen.

Doch auch bei Supplies.24 ist man sich keiner Schuld bewusst. "Der betroffene Artikel wurde bei einer sehr großen, namhaften Distribution bezogen", erklärt Geschäftsführer Dieter P. Büchl. Den Namen will er aber "aus Gründen der Diskretion" nicht nennen. "Jeder bei uns eingehende Artikel wird, soweit Fälschungs- oder Zielmarktmerkmale vom Hersteller kommuniziert werden, optisch geprüft", versichert Büchl. Bei Xerox-Ware sei dies leider nicht möglich. Nur Xerox könne anhand der Seriennummer feststellen, wo der Artikel auf den Markt gebracht wurde. "Es war also weder uns möglich, noch wäre es unabhängig vom Streckengeschäft irgendeinem Händler möglich gewesen, diesen Artikel als Parallelimport zu identifizieren", meint der Supplies24-Chef.

Trotzdem glaubt Büchl nicht, dass hinter Streckengeschäften besondere Gefahren lauern, sofern die Ware von vertrauenswürdigen Quellen stammt, zu denen er natürlich auch sein Unternehmen zählt. "In diesem Fall haben wir sofort reagiert und Muenchen-toner eine schnelle Regulierung zugesagt", betont der Supplies-Spezialist.

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