Haitec AG: noch kein Nachfolger für Vorstandschef

03.05.2001
Nach nur einem Jahr auf dem Chefsessel beim Systemhaus Haitec scheidet Axel Feldhoff aus dem Unternehmen aus. Bis zur Hauptversammlung Mitte Juni soll ein Nachfolger gefunden sein.

Erst erklärte Cenit-Chef Norbert Fink, dass er Ende Mai aufhören werde. Dann erklärte auch Haitec-Vormann Axel Feldhoff, dass er nicht mehr weitermache, und hatte schon am 31. April seinen letzten Arbeitstag. In beiden Fällen wurden "persönliche Gründe" als Erklärung genannt.

Gegenüber ComputerPartner begründet Feldhoff, der 1997 zu Haitec gekommen war und vor gut einem Jahr den Vorstandsjob übernommen hatte, seine Entscheidung mit dem "Reiz des Neuen". Er habe mehrere interessante, international angelegte Angebote, von denen er wohl eines annehmen werde. "Ich bin noch zu jung und noch zu arm, um mich zur Ruhe zu setzen. Es ist auch keine plötzliche Entscheidung", sagt der 44-jährige Manager.

Nach zwei schwierigen Jahren befinde sich das Unternehmen wieder auf einem guten Kurs, versichert Feldhoff. Im vergangenen Jahr musste Haitec erneut rote Zahlen ausweisen, für 2001 hatte Feldhoff vor wenigen Wochen die Rückkehr zur Profitabilität versprochen. "Das erste Quartal sieht gut aus", versichert er gegenüber ComputerPartner, ohne konkrete Zahlen zu nennen. Wäre es anders, würde der Aufsichtsrat sein Ausscheiden sicher nicht "außerordentlich bedauern", fügt er unter Hinweis auf die entsprechende Ad-hoc-Mitteilung hinzu. Die Zahlen für das erste Quartal 2001 müssen spätestens Mitte Mai veröffentlicht werden.

Einen Nachfolger für den Diplom-Kaufmann und ehemaligen IBM-Manager gibt es derzeit noch nicht. Feldhoff, der Haitec weiterhin beratend zur Seite stehen und auch bei der Suche nach einem Nachfolger unterstützen will, geht aber davon aus, dass der Posten bis zur Hauptversammlung am 18. Juni wieder besetzt sein wird. Bis dahin werden die verbleibenden Vorstände Bernd Cyris (Finanzen), Christian Huber (Entwicklung) und Jan Rau (Competence Center) seinen Job (Vertrieb und Marketing) mit übernehmen müssen.

www.haitec.de

ComputerPartner-Meinung:

Für den arg strapazierten Dienstleister Haitec - 1999 verunglückte Firmengründer Thomas Weiser bei einem Verkehrsunfall schwer - wäre jetzt Kontinuität an der Unternehmensspitze wichtig. Dass der Aufsichtsrat das Ausscheiden Feldhoffs daher bedauert, klingt plausibel. Gespannt sein darf man jetzt auf drei Dinge: 1. Wann und wo taucht Feldhoff wieder auf? 2. Welche Zahlen präsentiert Haitec für das erste Quartal? 3. Wer wird der neue Haitec-Chef? Vor allem die Antwort auf die ersten beiden Fragen werden helfen, Feldhoffs Ausscheiden besser bewerten zu können. Für die Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten des Münchener Systemhauses ist freilich die Antwort auf die dritte Frage wichtiger. (sic)

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